vereinsamter Imker mit 67

ich bin Imkerpatin und helfe Anfaengern in der Imkerei bei Fragen regelmaessig im Vereinsheim. Gestern kam ein Imker der vor 3 Jahren bei uns einen Anfaengerkurs gemacht hatte. Sein Aufhaenger waren die Bienen und sehr geringe Honigernte dieses Jahr - tatsaechlich aber suchte er Kontakt. ich habe ihm 20 Minuten einfach nur zugehoert. Er berichtete von Corona und den Einschraenkungen dadurch, von dem Problem der Masken, dass er sie immer dabei hat und auch traegt, dass er sie aber in der Bank vergessen hat und dort eine geschenkt bekommen hat. dass er nicht in den Urlaub faehrt aber dass so viele jetzt infiziert zurueck kommen. dass bei Tests der Immunschutz wenn mans schon hatte anscheinend wieder weg geht. dass er sehr vorsichtig ist aber sich mit den Freunden zum Stammtisch trifft, eng zusammensitzt aber dasd das ja gefaehrlich ist - dabei hat er Traenen in den Augen und ist die ganze Zeit sehr hektisch am erzaehlen. ich kann ihn kaum unterbrechen oder mein Mitgefuehl ausdruecken, er will einfach nur erzaehlen. Dass er immer so ordentlich und exakt war aber jetzt einen regelrechten Saustall zuhause hat, dass er gerade seinen Schluessel an einer Kette am Hosenbund wiederfindet obwohl er dachte er hat ihn zuhause liegengelassen. dass er von einem Berufimker viel Unterstuetzung bekommt aber trotzdem mit dem imkern aufhoeren will weil er keinen Erfolg bei seinen 2 Voelkern hat.
als lehrende Imkerin gehoert auch zuhoeren und Empatie manchmal dazu. dieses Gespraech hinterlaesst mich sehr traurig. Es war das traurigste Gespraech mit einem vereinsamten Mensch durch die Corona-Beschraenkungen das ich bisher hatte.

28.07.2020

Imkerpatin, 50Jahre und Imkeranfaenger, ca 67 Jahre

Hochmutting

barbarak

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