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Im lockdown der Herbstes 2020 zog ich um in eine neue Stadt. Dort kannte ich zunächst niemanden. Ich zog in eine WG, was mich enorm viel Mut kostete. Nach eine langen Zeit der Einsamkeit in der Corona Zeit brauchte es eine Veränderung. Als der Lockdown im Herbst 2020 da war fühlte ich mich ambivalent. Einerseits war ich in bester Gesellschaft, andererseits einsam und allein in dieser neuen Stadt ohne Möglichkeiten neue Menschen kennenzulernen.
Ende 2020 verliebte ich mich in eine Person (meines Geschlechts) in meinem Umfeld und mein inneres Coming Out begann. Ich fühlte mich gefangen mit meinen Gedanken und konnte keine Erfahrungen mit anderen Menschen austauschen. Die Fragen: "Bin ichs wirklich? Stimmt das? Bin ich lesbisch genug? Was denken die anderen? Nimmt man mich ernst? Kann ich mich überhaupt ernst nehmen?" Schwirrten in meinem Kopf. Normalerweise würde ich an Orte gehen und mit Menschen sprechen, doch ich qsr allein und durchforstete das Internet, fragte Freundinnen fragen, die ähnliche Dinge erlebten.
Letztendlich kann ich sagen: Ich habe im (bisher) letzten lockdown große Liebe und einen großartigen Menschen gefunden. Sie ist seitdem an meiner Seite, erst kürzlich sind wir zusammengezogen. Es war eine aufregende Zeit und Zeit sich Zeit füreinander zu nehmen. Es hieß auch viel kreativ mit Dates zu sein, denn wenn alle Cafés zu haben, dann trinkt man den Kaffee am Fluss im Schnee.
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Durch den ersten Lockdown, verlängerte sich zusätzlich die Zeit für ein Therapieplatz. Auch die Safe space Räume wurden geschlossen, keine persönlichen Kontakte zu meiner Queeren Community. Der Druck stieg mehr und mehr. Die täglichen Nachrichten in den Medien machten meinen Druck noch größer und ich wurde noch einsamer. Dann endlich ein Therapieplatz. Irgendwie hoffte ich auf ein herzliches Wiedersehen, irgendwie kam dann auch eine Zeit. Befremdlich sich nicht zu umarmen, auf Abstand zu sein, draußen an der frischen Luft. Selbst jetzt ist die Einsamkeit präsent. Noch immer sind Clubs, Einrichtungen etc. geschlossen. Eine kurze Hoffnung stieg auf. Durch diesen Nasen Mund Schutz gab es auch lange keine Mimik, weder von der Therapeuten, noch von Bekannten. Dann kam der Sommer 2021, wir waren auf dem CSD, bei Demos, Mahnbescheid etc. wieder ohne Mimik. Nun im Herbst 2021, beginnt der persönliche Druck wieder sehr stark, aus Rücksicht niemanden anzustecken ziehe ich mich wieder zurück. Wie ein Sog im Wasserstrudel. Ich weiß nicht, wie lange meine Kräfte reichen.
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Endlich wieder bunte Kostüme in Köln: zur Cologne Pride 2021 zeigten sich über 10.000 Menschen auf den Straßen. Bunte Regenbogenmasken, farbenfrohe Kostüme, viele Jugendliche, die ihre Freiheit und Sichtbarkeit genossen.
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Bei strömenden Regen fand 2021 wieder die Cologne Pride statt. Statt Fahrrädern 2020, gab es dieses Jahr wieder bunte Trucks und über 10.000 Zuschauende. Die Teilnehmenden der Parade waren aufgerufen einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, unter den Zuschauenden war dies nicht der Fall. Auffällig war die große Anzahl an tanzenden Jugendlichen, die hinter den Trucks hinterher liefen und ein Gefühl von Freiheit versprühten. Über ein Jahr in der Pandemie konnten sich diese nun endlich wieder so zeigen, so sein, wie sie möchten. Hieran verdeutlichte sich wieder einmal wie wichtig der CSD als Demonstration für Sichtbarkeit und Gleichberechtigung der LSBTIQ* ist. Besonders ein Jahr nach Pandemiebeginn setzte die Cologne Pride so ein wichtiges Zeichen!
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Poster zur Pride-Week in Hamburg 2020
Die CSD-Parade fand dieses Jahr als Fahrraddemo statt
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Der CSD konnte wegen Corona nicht wie gewohnt als Straßenfest durchgeführt werden.
Daher wurde eine Fahrraddemo durchgeführt.
Das Plakat hängt an einer Bushaltestelle in Hamburg - Bahrenfeld.