Tagebuch: Berlin, 12. und 13. März 2022

Objekt

Titel

Tagebuch: Berlin, 12. und 13. März 2022

Beschreibung

Tagebuch: Berlin, 12. und 13. März 2022

Berlin


12.3.2022. Ich lag auf meiner Couch (da ich wieder vor dem Fernseher eingeschlafen war) und wachte gegen 9 Uhr auf. Zuerst war ich noch zu müde und abgeschlagen, um sofort aufstehen zu können. Meine Corona-Erkrankung im Januar und Februar 2022 hatte deutlich mehrere Spuren hinterlassen (Long Covid- und Post Covid-Folgen, was Krankschreibung und Arbeitsunfähigkeit zur Folge hatte). Und einige Symptome waren nicht nicht vollständig weg - auch wenn ich nach außen hin ab dem 18.2. als von Corona genesen galt und man mir äußerlich nicht sofort meine Post-Covid-Erkrankung ansah. Aber ich fühlte mich aber an diesem Tag zumindest so fit, dass ich reisen konnte. Mit Julian, denn er wollte wie ich unbedingt nach Berlin reisen. Ich wollte unbedingt mit ihm auch auf die Berliner Demo gegen den Ukrainekrieg gehen und gegen diesen sinnlosen Krieg demonstrieren! Denn der Einmarsch Putins in die Ukraine beschäftigte mich. Und die ganze Welt! Es war schwer das in Worte zu fassen.
Problematisch war, dass ich immer noch mit Long-Covid-Symptomen zu kämpfen hatte zum Beispiel hatte ich aufgrund meiner Coronaerkrankung (Delta-Variante) und meiner engstehenden Bronchien, (die durch Astmaanfälle in der Vergangenheit bei meinen Reisen in die Domenikanische Republik geschädugt wurden) immer noch manchmal Atembeschwerden zum Beispiel beim Gehen längerer Strecken oder beim Treppensteigen, was oft bedeutete, dass ich manchmal oder öfters besonders tief Luft holen und tief atmen musste. Auch hatte ich teilweise schwere Erschöpfungs-Symptome, Konzentrationsstörungen, Koordinationsschwierigkeiten in der Bewegung...

Aber ich wollte unbedingt auf die Demo und blendete alles andere (soweit es möglich war) aus. Ich war zwar an diesem Tag nicht ganz fit, aber wenn ich mich zusammenreißen würde, würde es schon "irgendwie" gehen. In meinen Augen war das Glück, dass ich vor meiner Coronaerkrankung zweimal geimpft war! Denn wenn ich nicht geimpft wäre, wäre der Coronaverlauf - vermutlich - viel schwerer gewesen.

Ich nahm meine Kräfte zusammen und stand auf. Dann blickte ich aus dem Wohnzimmerfenster.
Ich sah, dass das Wetter draußen sehr gut war. Die Sonne schien. Der Himmel war blau. Keine Wolke war am Himmel. Das erinnerte mich an die Corona-Lockdownzeit im März oder April 2020, als es in dieser Zeit auch oft so sonnig war und der Himmel so blau und wolkenlos war.
Ich war zeitweise in Gedanken versunken. Dann hörte ich Marias Schritte im Wohnzimmer. Sie räumte auf. Sie sagte zu mir "guten Morgen". Ich grüßte zurück. Dann ass ich kurz darauf einige Kleinigkeit zum Frühstück. Nach kurze Zeit war meine Lebensgefährtin Maria müde und ging wieder nach oben ins Schlafzimmer.
Ich guckte mir ein wenig später die Nachrichten auf meinem Handy an. Dieses Mal waren es keine Coronanachrichten, sondern wieder Kriegsnachrichten! Krieg mitten in Europa, den wir seit der Einmarsch Russlands in die Ukraine unter Putin am 24.2.2022 hatten (das Datum, das eine Zäsur in der Geschichte bedeutete und die Illusion auf Frieden in Europa zerstörte). Ein Krieg, der moralisch nicht zu rechtfertigen war. Bedrohlich, da Putin auch mit Atomwaffen drohte. Auch wenn er das "Atomwaffen" nicht direkt in den Mund nahm, deutete vieles (zum Beispiel die Worte "es wird Konsequenzen geben") darauf hin, dass er es ernst meinte. Es war alles so absurd. Ich malte mir schlimme Szenarien aus. Wusste aber, dass (laut meines Kenntnisstandes) nur Gott in dieser Situation helfen könnte. Und Gott wird eingreifen früher oder später oder die Dinge in die richtige Richtung lenken - davon bin ich überzeugt! Je mehr ich darüber nachdachte, wuchs mein Wunsch gegen den Krieg zu demonstrieren. Und nur durch meinen starken Willen schaffte ich es gegen die Post Covid-Symptome, die ab und zu bei mir auftraten, gegenanzugehen. Den Anstoss gab Dr. B. Er riet mir daher mich fit zu halten, zu laufen,..., gegen meine Post-Covid-Symptome gegenanzugehen. Immer gegenan! Anders ging es nicht.

Als Julian aufwachte, planten wir noch einige Dinge für unsere Berlin-Reisepläne und riet ihm sinngemäss sich für die Reise fertig zu machen z.B. seinen Rucksack zu packen....
Wenig später ging ich dann die Treppe hoch zu Marias Schlafzimmer. Dort hatte sie sich zeitweise aufgrund ihrer Müdigkeit wieder ins Bett gelegt (vermutlich lag das auch an ihrer Coronaerkrankung im Januar 2022). Wir sprachen über meine und Julians geplante Berlin-Reise. Ich bot Maria und Denise an ebenfalls mit mir und Julian nach Berlin zu reisen. Doch sie wollten nicht. Die hatten bereits andere Pläne. So beschloss ich mit Julian alleine nach Berlin zu reisen für zwei Tage inklusive Übernachtung in einem Hotel oder in einer Jugendherberge (je nachdem was für ein Zimmer ich bekommen würde). Nachdem wir alles, was die Berlinreise betraf, miteinander abgesprochen hatten, ging ich die Treppe wieder runter ins Wohnzimmer und traf weitere Reisevorbereitungen. Ich suchte zum Beispiel kurz darauf mit meinem Handy im Internet nach einem Hotelzimmer mit zwei Betten für mich und Julian. Schliesslich stieß ich im Internet auf das A&O-Hotel Berlin Mitte (Köpenicker Straße). Ich rief per Handy dort an und es meldete sich ein Mann mit einem Akzent in der Stimme. Ich fragte nach einem Einzelzimmer mit zwei auseinanderstehenden Betten für zwei Personen. Dann gab er mir die Information, dass es ein Einzelzimmer mit zwei Betten für zwei Personen für 80 Euro gab. Ich war darüber glücklich und buchte das Einzelzimmer.

Wenig später duschte ich, trocknete mich ab und zog mir meine neuen Sachen an: Einen neuen Pullover und eine neue Jeans. Dann packte ich meine restlichen Sachen in meinen Rucksack: Einen USB-Stick, mein neues C 11-Handy von "Realme", 2 Notizblöcke DIN A 4 ohne Linien zum Zeichnen, mein altes Handy, Finelinerstifte und wasserfeste Stifte in schwarz, mein Impfpass, ein Krimibuch, religiöse Zeitschriften z.B. "Erwachet (was mich besonders während meiner Coronaerkrankung ermunterte), meine Zahnbürste.... Julian packte auch seine Sachen zusammen und legte alles in seinen Rucksack. Meine Lebensgefährtin drängte uns zu Eile. Denn es fehlte noch einiges für unsere Reise. Ich musste noch einige Dinge vor der Abfahrt erledigen und noch einige Dinge in meinen Rucksack einpacken. Julian vergaß zum Beispiel versehentlich seine Maske. Wenig später griff er sich eine der Masken, die bei uns im Haus-Flur in einem Karton lagen.

Nach kurzer Zeit waren unsere beiden Rucksäcke endgültig fertiggepackt. Wir verabschiedeten uns dann von Maria und Denise und wir gingen los. Wir gingen wenig später über den Zebrastreifen des Hummelsbüttler Weges am Hummelsbütteler Markt. Wir beschlossen zuerst zum Lottogeschäft in der Einkaufspassage im Hummelsbüttler Markt zu gehen.
"Wir gehen aber nur zu dem Zeitschriftenladen mit dem netten Verkäufer, nicht zum Lottogeschäft mit dem bösen (bzw. unfreundlichen) Verkäufer", meinte Julian sinngemäss.
Ich wusste nicht, welchen Verkäufer er zuerst meinte.
"Der eine hat uns -weil wir beim Kauf unentschlossen waren- rausgeschickt, nur damit er irgendwo hinter der Theke in Ruhe fern gucken kann in den Pausen", berichtete Julian.
"Der ist wohl gestresst. Wer weiss, was dahintersteckt? Hat Probleme", meinte ich (später entpuppte der Verkäufer sich doch als ganz nett). Kein Wunder heutzutage in der Zeit von Corona und Kriegsnachrichten.
Deshalb war es für uns gut zum Zeitschriftenladen (inklusive GSL-Packetshop) mit dem "netten" Verkäufer in der Hummelsbüttler Passage schräg gegenüber dem Mongolischen Restaurant zu gehen und nicht zu dem Lottogeschäft an der Strasse Hummelsbüttler Weg. Als wir kurz darauf dort in den Zeitschriftenladen reingingen, kaufte ich drei weisse FFP2-Masken, eine schwarze FFP2-Maske für Julian und eine Zeitung. Dann verließen wir das Geschäft und gingen zum Haspa-Automat, der dort in der Nähe des "Edeka"- Markts war. Ich ging in die Räumlichkeiten rein, in dem der Haspa-Geldautomat war und ich hob dort 200 Euro ab, während Julian draussen kurz auf mich wartete.

Dann gingen wir beide zu der Bushaltestelle am Hummelsbüttler EKZ und warteten dort auf den Bus. Wenig später kam der Bus. Wir setzten uns schnell unsere Masken auf und gingen zum Bus. Wir wollten gerade in den Bus einsteigen, als ein Mann an der geöffneten Bustür uns torkelnd entgegenkam. Er versuchte auszusteigen. Er konnte das kaum, weil er zu besoffen war und sich kaum auf den Beinen halten konnte. So schien es zumindest. Er trug eine grüne, lange Jacke, war dick und nicht sehr gross, hatte wirres, halblanges, fettiges, braunes Haar und sein Gesicht wirkte aufgedunsen. Er war ca. 50 Jahre alt. Er nuschelte etwas. Vermutlich auf Polnisch. Was er sagte, verstand ich nicht. Ich wollte nicht länger warten und den Bus verpassen. Ich stieg ein, lief an ihm links vorbei und Julian folgte mir. Dann fing der Mann plötzlich an zu schimpfen an. Auch auf meinem Sohn. Ohne Grund! Zum Glück verschwand er kurz darauf. Hätte er meinem Sohn was getan, hätte es Ärger gegeben. Denn das Gepöbel kam auch bei den anderen Fahrgästen (jedenfalls diejenigen, die das mitbekommen hatten) nicht gut an. Wir fanden kurze Zeit später zwei freie Sitzplätze und setzten uns dort hin.
"Was war das für ein Mann?", fragte Julian.
"Ein Betrunkener", antwortete ich. Vielleicht war der Mann durchgedreht wegen diverser Probleme heutzutage zum Beispiel Krieg in der Ukraine, Corona und die deprimierenden täglichen Nachrichten über diese düstere Themen oder er war einfach fertig mit der Welt. Wie so viele Menschen in dieser Zeit. Aber das gab ihm trotzdem keinen Grund sich wie die Axt im Walde zu verhalten. Nach kurzer Fahrtzeit (ca. 10 Minuten) hielt der Bus in der Nähe des Bahnhofs Fuhlsbüttel. Wir stiegen aus und gingen in den Bahnhof Fuhlsbüttel hinein. Dort gingen wir einen Augenblick später die Treppe runter, die zu dem Bahnsteig führte. Unten an der Treppe war ein älterer Mann mit Stock, der alt und etwas gehbehindert war. Er versuchte einen Fuss auf die Stufe zu bekommen. Was anfangs mühselig war, dann aber klappte. Hilfe wollte er von uns oder anderen Menschen nicht. Er schaffte es aber die Treppe langsam raufzugehen. Als wir den Bahnsteig unten erreichten, warteten wir kurze Zeit dort. Dann kam die Bahn und wir stiegen kurze Zeit später ein. Die Bahn war voller Menschen. Wir fanden -nach einer kurzen Suche- zwei Sitzplätze, so dass wir beide nebeneinander sitzen konnten. Nach einer Fahrtzeit von knapp 25 Minuten kamen wir am Hamburger Hauptbahnhof an. Wir stiegen aus der Bahn aus. Als wir kurz darauf eine Rolltreppe hochfuhren und dann in Richtung Wandelhalle, bekam ich kurz Atemprobleme und setzte kurze Zeit meine FFP2-Maske ab. Ich atmete tief durch. Ich sagte Julian, dass es sinngemäss in Ordnung sei für mich die Maske ganz kurz draussen abzusetzen, damit ich besser atmen konnte. Es ging nicht anders.
"Da sind nicht so viele Leute", sagte ich.
Als wir in die Wandelhalle hineingingen, setzte ich sie wieder auf (da ja Maskenpflicht war und daran wollte ich mich auch halten). Wir gingen dann kurz darauf in das Reisebüro in der Wandelhalle. Dort war eine Frau am Eingang, die Zettel verteilte. Wir kamen kaum daran vorbei. Kurt darauf kamen wir endlich zu einem Mann am Eingang des Reisebüros, der dort Aufruf-Nummern verteilte.
"Wohin wollen Sie?", fragte der Mann.
"Nach Berlin", antwortete ich.
Dann gab er uns eine Nummer: Nummer 11. Wir gingen dann in das Reisebüro und stellten uns an einer Warteschlange an. Wir warteten einige Minuten. Dann erschien unsere Nummer 11 an den zwei Monitoren über uns. Wir gingen sofort an den Schalter 11. Da war eine Frau am Schalter. Davor war ein Absperrband. Ich ging versehentlich etwas zu nahe an das Absperrband.
"Bleiben Sie bittte hinter der Absperrung", forderte mich die Frau am Schalter auf.
"Okay", erwiderte ich.
Dann sprach uns die energisch wirkende Frau mit Brille, Maske und Pferdeschwanz erneut an.
"Wo wollen Sie hin?", fragte die Frau.
"Ich will nach Berlin", sagte ich.
"Nächster Zug?", fragte sie.
"Ja. Hin jetzt und morgen wieder zurück. Um 20 oder 21 Uhr zurück", antwortete ich sinngemäss.
Ich war etwas aus der Puste. Und etwas müde und unkonzentriert. Die Long-Covid-Symptome machten sich wieder bemerkbar.
"Wir haben ein Ticket erst um 14 Uhr", teilte die Frau am Schalter mir mit.
"Gut. Das nehme ich", sagte ich spontan und etwas unüberlegt. Was wieder an meinem nicht optimalen Zustand wegen Long-Covid lag. Sie druckte mir zuerst die Zugverbindung für die Hinfahrt aus.
"Ich will auch ein Rückfahrticket", sagte ich während die Frau am Schalter mir die Zugverbindung für die Hinfahrt gab. Um so zirka 20 oder 21 Uhr sollte die Rückfahrt sein, damit es für Julian nicht so spät werden würde. Auch für die Rückfahrt wollte ich eine Zugverbindung in ausgedruckter Form haben. Sie suchte am Computer am Schalter dann zwei Rückfahrtmöglichkeiten raus.
"Morgen um 20:30. Und 21:41 Uhr", sagte sie.
"Welches Ticket ist das billigste?", fragte ich.
"21:41 Uhr."
"Dann nehme ich dieses", sagte ich wieder spontan. Und sie druckte dann dieses Rückfahrt-Ticket aus. Wenig später bekam ich zuerst die ausgedruckte Rückfahrt -Zugverbindung mit Uhrzeit und Gleis in die Hand gedrückt. Und dann das Ticket für die Hin- und Rückfahrt, nachdem ich alles mit EC-Karte bezahlt hatte. Dann gingen wir vom Schalter weg und verliessen das Reisebüro.
Ich blickte auf die aktuelle Uhrzeit: Es war gerade 12 Uhr. Und dann fiel mir auf, dass die Abfahrt erst um 14 Uhr war! Das war viel zu spät und ich hatte auch keine Lust zwei Stunden in der Wandelhalle oder am Bahnsteig auf den Zug zu warten! Also sagte ich zu Julian": Wir müssen das ändern. Zwei Stunden warte ich hier nicht. 14 Uhr ist viel zu spät."
"Wie lange müssen wir warten?", sagte Julian sinngemäss.
"Zwei Stunden. Das ist zu lange."
Julian war auch mit der Änderung des Tickets einverstanden. Wir gingen dann zum Eingang des Reisebüros und zu dem Mann, der die Nummern herausgab, zurück.
"Ich muss was am Ticket ändern", sagte ich ihm. Ich erklärte ihn kurz die Situation. Und dann gab er mir eine neue Warte-Nummer. Es war die Nummer für Schalter 5.
"Welche Nummer ist das?", fragte Julian.
"5", sagte ich.
Wir warteten nur kurz. Dann kamen wir dran.
"Wir sind dran", sagte ich.
Dann gingen wir zum Schalter 5 an den Empfangstresen. Dort war eine südländisch und gut aussehende, junge Frau.
"Guten Tag. Das Ticket ist fehlerhaft. lch wollte eine Fahrt nach Berlin stornieren und neu buchen", sagte ich.
Ich erklärte ihr die Situation. "Ich wollte nicht zwei Stunden warten. Das ist zu lange", erklärte ich.
"Ich geb das mal in den Computer ein. Eine halbe Stunde nach der Buchung kann man ändern", erklärte sie. Ich war erleichtert, als ich nun erfuhr, dass eine Umbuchung möglich war. Sie beugte sich zu ihrem Kollegen, der am Schalter (von mir aus gesehen rechts neben ihr sass und sie besprach das leise mit ihm. Nachdem sie kurze Zeit miteinander geredet hatten, nickte er. Ja. Es war also endgültig möglich. Dann ging sie wieder zu ihrem Computer und fing an zu tippen. Dann fand sie einen Augenblick später eine neue Verbindung, die sie mir dann ausdruckte und mir gab. Dann teilte sie mir mit, dass die neue Abfahrtzeit 13:34 Uhr war. Zwar hätte ich mir gewünscht, dass es eine frühere Abfahrt geben würde. Aber es gab eben nur diese frühere Abfahrt um 13:34 Uhr. Das war in dieser Situation für uns in Ordnung. Besser etwas früher als gar nicht früher.
"Das kostet 20 Euro", sagte die Frau am Schalter. Ich kippte fast aus meinen Schuhen. 20 Euro mehr zahlen für knapp eine halbe Stunde frühere Abfahrt? Das konnte nicht wahr sein. Ich erklärte ihr höflich, dass 20 Euro mir zu viel war. Entweder hatte ich das falsch verstanden, weil ich (vermutlich ) seit ich Corona hatte schlechter hören konnte oder sie hatte mir den falschen Preis mitgeteilt. Ich wollte daher die Umbuchung stornieren.
"Das ist nur ein Euro mehr", sagte sie plötzlich.
"Ach so. Wusste ich nicht. Hatte 20 Euro verstanden", sagte ich.
"War mein Fehler", sagte sie. Dann hatte ich mich doch nicht verhört.
"Dann nehme ich das Ticket mit ein Euro Unterschied. Das ist ja gut", sagte ich sinngemäss.
Dann gab sie mir das Ticket.
"Ich wünsche Ihnen gute Reise", wünschte mir die höfliche, junge Frau.
Ich bedankte mich und verabschiedete mich. Dann verliesssen Julian und ich das Reisebüro.
"Wollen wir zu Mc Donald's?", fragte mich Julian vor dem Reisebüro in der Wandelhalle.
"Ja. Wir haben über eine Stunde Zeit", sagte ich.
Wenig später fuhren wir mit der Rolltreppe nach oben. Als wir oben angekommen waren, gingen wir zu Mc Donald's. Am Eingang des Mc Donald's Restaurant saß hinter einem Kunst- und Glaskasten eine Frau, die die Impfpässe kontrollierte. Denn nur mit mindestens zweifachher Impfung konnte man im Mc Donald's Restaurant essen laut Regelung 3 G (gesenen, geimpft, getestet). Andernfalls musste man gehen oder nur was zum Mitnehnen ("To Go") kaufen. Ich schob wenig später meinen Impf-Ausweis durch die rechteckige Öffnung des Glaskastens zu der Frau hin. Und ich hielt ihr mein Handy mit meinem im Display angezeigten Genesenenstatus in der Corona-Warn-App entgegen.
"Ich bin zweimal geimpft. Und ich hatte im Januar Corona und bin nun genesen", erzählte ich sinngemäss. Auf mein Handy blickte sie nicht. Sie guckte sich nur meine Impfeinträge im Impfpass an und nachdem sie gesehen hatte, dass ich am 11.11.2021 und 2.12.2021 geimpft worden war, gab sie mir den Impfpass zurück und sagte": Das reicht schon. Sie können reingehen."
Dann gingen wir in das Mc Donald's-Restaurant rein und stellten uns an der Warte-Schlange an. Wenig später kamen wir dran. Ich bestellte bei einer schwarzhaarigen Frau mit Zopf und Maske zwanzig Chicken MC Nuggets und ein Cheeseburger für Julian. Ich brauchte bei meiner Bestellung einige Sekunden länger, weil ich mich nicht so richtig entscheiden konnte. Die Frau empfahl mir den "Grand Bacon TS-Bürger", den ich dann auch nahm. Julian suchte sich - nachdem ich es mit ihm abgesprochen hatte- in dieser Zeit einen Tisch für uns. Wenig später, nachdem ich alles bezahlt hatte, machte die Kellnerin die Bestellung fertig. Als wenig später alles auf dem Tablett war, gab sie mir dies, ich nahm es entgegen und ging dann damit zu einen Tisch, den sich Julian für uns ausgesucht hatte. Mit einer Sitzbank und mit runden Hockern. Dann setzen wir uns dort an den Tisch und assen dort. Und nachdem wir gegessen hatten, besprachen wir, was wir in Berlin so machen wollten.
"Gehen wir zum Gleis", sagte ich dann nach einer Weile, obwohl wir mindestens noch knapp eine halbe Stunde Zeit hatten. Julian war damit einverstanden.
Nachdem wir aufgestanden waren und das Tablett mit dem Müll auf die Ablade gestellt hatten, verließen wir das Mc Donald's-Restaurant. Dann gingen wir eine Rolltreppe runter und kamen zu einem Handy-Hüllen-Verkaufsstand, der seinen Standort an der Treppe zur oberen Etage in der Wandelhalle hatte.
"Hier kannst Du eine Handyhülle für Dein Handy kaufen. Und ein Panzerglas," sagte Julian. Julian hatte recht. Es wäre besser sich zum Schutz meines neuen Handys (das ich am 28.2.2022 von meiner Lebensgefährtin zum Geburtstag bekommen hatte) eine neue Schutzhülle und Panzerglas für das Display (Displayschutz) zu kaufen. Mein Blick fiel auf eine schwarze Schutzhülle.
"Ich brauche eine Schutzhülle für mein Handy", sagte ich.
"Das kostet 10 Euro", sagte der Verkäufer.
"Die nehme ich", antwortete ich. "Und auch Panzerglas."
"Das kostet auch 10 Euro."
"Das nehme ich auch", sagte ich und gab dem Verkäufer zwei Mal ein 10 Euro-Schein. Und nachdem der Verkäufer sich die Grösse meines neuen Handys, das ich ihm gegeben hatte, angeguckt hatte, suchte er passend zu meinem Handy die richtige Handy-Schutzhülle raus und holte auch das richtige Handy-Panzerglas aus einer Schublade raus. Und legte kurz darauf mein Handy in die neue schwarze Schutzhülle und machte mit großer Sorgfalt das durchsichtige Panzerglas auf dem Display meines Handys dran. Dann gab er mir das Handy mit der neuen Schutzhülle und dem neuen Panzerglas zurück. Ich war damit sehr zufrieden.
"Dann sagte Julian sinngemäss": Ich möchte auch eine Handyhülle für mein Handy. Und Panzerglas."
"Ja", stimmte ich ihm zu.
Und so kaufte ich ihm auch für sein Handy eine Handy-Schutzhülle mit Panzerglas, das er sich dann ausgesucht hatte. So bezahlte ich weitere 20 Euro.

Wenig später gingen wir zum Gleis 5. Wir warteten etwas. Kurz darauf kam der Zug und wir stiegen ein. Als wir den Zug eingestiegen, merkten wir, dass der Zug voller Menschen war. Denn viele wollten in der Ferienzeit im März 2022 reisen! Die Coronazeit mit den Lockdowns 2020 und 2021 und all den Entbehrungen war hart genug! Wir gingen im Zug durch einen langen Gang in Richtung der zweiter Klasse-Abteils. Auch die nächsten Waggons, die wir erreichten, waren ziemlich voll. Man konnte sich nur mit Mühe und mit kleinen Pausen vorwärts bewegen. Viele Leute drängelten sich durch den schmalen Gang auf der Suche nach einem Sitzplatz. Einige fanden noch einen freien Sitzplatz. Andere aber nicht. Und es gab zwischen einigen Leuten Streit, weil einige Leute den Eingang unnötig versperrten, sich nicht mit dem Durchlaufen des Ganges beeilten oder es kam zum Streit um einen Sitzplatz.
"Können Sie sich Mal endlich beeilen?", fragte ein Mann zu eine Frau (ca. Ende 50 Jahre alt).
"Ich kann nicht durch. Sehen Sie nicht, was hier los ist?", antwortete die Dame vor mir.
"Gehen Sie in eine Lücke. Sonst kommen wir nicht weiter", sagte der Mann sinngemäß zu ihr.
"Es ist nicht möglich", antwortete die Dame.
"Doch wenn Sie etwas zur Seite gehen, ja."
Doch das klappte nicht und so war der Streit nicht beendet. Eine andere Frau versuchte mit dem Kinderwagen durch den Gang zu kommen. Obwohl der Gang so voll war! Das funktionierte natürlich nicht und so entstand ein grösserer Stau von Menschen. Und mehrere Leute wurden um mich herum immer ärgerlicher.
Dann entdeckte ich plötzlich zwei freie Sitzplätze an einer Viersitzgruppe mit einem Tisch, an dem eine Frau und ein Kind auf den beiden anderen Plätzen am Fenster saßen. Diese zwei freien Plätze wollte ich unbedingt für mich und Julian haben!
"Komm", sagte ich zu Julian, der sich hinter mir auf dem Gang befand. Und er folgte mir. Als ich gerade mühsam über den Kinderwagen stieg, drängte mich jemand, als ich gerade durch den Gang ging, zur Seite. Dann stand der vordrängelnde Mann plötzlich zwischen mir und Julian. Ein weiterer Mann drängelte sich auch plötzlich zwischen uns. Julian verschwand dann immer mehr aus meinem Blickfeld. Viele weitere Leute, die sich vordrängelten, versperrten mir dann plötzlich gänzlich die Sicht.
"Julian," schrie ich.
Er antwortete nicht. Ich konnte ihn weder sehen noch hören. Und nochmal rief ich. Dann sah ich ihn plötzlich. Er stand dicht gedrängt hinter mir an den Sitzplätzen.
"Komm rüber", rief ich. Dann kam er, drängelte sich an den anderen Leuten und den Kinderwagen vorbei und dann war er kurz darauf bei mir. Ich legte auf den freien Sitzplatz am Gang, den ich gefunden hatte, schnell meinen Rucksack und auf dem anderen freien Sitzplatz gegenüber, der sich auch am Gang befand, setzte ich mich hin. Kaum hatte Julian den Platz vor mir gegenüber besetzt, nachdem ich schnell vorher den Rucksack von Sitz genommen hatte, da bot die Frau mit Kind uns einen Platzwechsel an.
"Am besten meine Tochter sitzt neben mir und Sie können dann gegenüber nebeneinander sitzen", schlug die Frau vor. Julian und ich waren einverstanden - eine optimalere Möglichkeit gab es nicht. Sie stand auf und machte den Platz frei.
"Danke. Das ist besser", sagte ich. Dann stand auch das Kind auf. Und ich und Julian. Dann tauschten wir die Plätze und zwar so, dass nach dem Platzwechsel das Kind am Fenster in Fahrtrichtung sass, die Mutter neben ihr am Gang links ebenfalls in Fahrtrichtung und ich und Julian saßen ihnen gegenüber: Ich ebenfalls am Gang entgegen der Fahrtrichtung und Julian am Fenster entgegen der Fahrtrichtung. Wir kamen kurz darauf ins Gespräch. Ich erzählte, dass ich mit Julian nach Berlin fahren wollte (teils Urlaub, teils wegen der Demo gegen den Krieg). Sie erzählte auch von sich und ihrer Reise nach Hamburg, die nun beendet war.
"Ich fahre nach Berlin nach Hause. Ich hatte bereits Urlaub in Hamburg gebracht," erklärte die Frau. Auch berichtete sie, dass vieles zur Zeit chaotisch lief: Wegen Gleisarbeiten kam es immer öfters zu Verzögerungen, dann der übervolle Zug, so dass man kaum Platz fand. Dann redeten wir über den Ukraine-Krieg, der aktuell das Thema Nr. 1 war. Da war natürlich klar, dass der Einmarsch Putins in die Ukraine moralisch nicht zu rechtfertigen war. Ein absolutes No Go. Dann kamen wir auch auf das Thema Corona zu sprechen. Corona würde angesichts der Ukraine-Kriegsnachrichten vergessen werden, so erwähnte ich. Und die Corona-Infektions-Zahlen würden immer mehr steigen.
"Und trotzdem wollen Politiker viele Coronamassnahmen lockern oder aufheben!", sagte ich. Das passte irgendwie nicht zusammen, aber das war eben typisch für unsere schwache Regierung. Irgendwann kamen wir auch auf meine Corona-Erkrankung zu sprechen.
"Ich war coronakrank... bin aber inzwischen genesen", erklärte ich. Sofort wurde die Miene der Frau mir gegenüber etwas versteinerter. Sie fragte aber kurz nach, wie die Krankheit bei mir so verlaufen war. Ich erklärte ihr, dass ich fünf Tage lang schwer zu kämpfen hatte. Danach war es immer noch schwierig.
"Nach meiner offiziellen Genesung habe ich Long-Covid-Symptome", erzählte ich.
Ich habe immer noch mit diesen belastenden Long-Covid-Symptomen zu kämpfen, die phasenweise, unberechenbar und in vielschichtiger Form auftraten. Ich zählte kurz die typischen Long-Covid-Symptome auf. Einzelheiten, dass ich wegen meiner Coronaerkrankung kurz davor war im Krankenhaus zu landen, erzählte ich ihr nicht, um sie nicht weiter zu beunruhigen. Auch weil das mir zu privat war und ich die Frau nicht näher kannte. Ich erzählte ihr auch nicht, dass ich bei meiner letzten Untersuchung nur noch 40 Prozent der Atemkapazität hatte (wegen meiner vergangener Astmaprobleme, wegen engstehender Bronchien - was in der Familie väterlicherseits oft ein Problem war und wegen Corona), was nicht wegzudiskutieren oder kleinzureden war (wie einige gehässige Coronaverharmloser es gerne taten - aber ich sage mal, dass sie anders denken und reden würden, wenn sie selbst Corona und Long-Covid hätten und all die Probleme, die damit verbunden sind...!) Die Frau erzählte, dass sie zum Glück kein Corona hatte. Kurze Zeit schwiegen wir und ich unterhielt mich nur noch mit Julian. Dann wurde ich müde und erschöpft. Die narkolepsieartigen Symptome oder Erschöpfungssymptome, unter denen ich litt, traten wieder verstärkt auf und ich schlief wieder ein. Irgendwann wachte ich auf. Ich war benommen und meine Glieder fühlten sich so an, als hätte ich Blei in den Gliedern. Ich blickte aus dem Zugfenster und sah, dass der Zug inzwischen n Berlin-Spandau hielt. Wir mussten hier aussteigen und umsteigen! Julian und ich verabschiedeten uns von der Frau. Dann nahmen wir unsere beiden Rucksäcke und stiegen wenig später aus dem Zug aus. Zuerst waren wir etwas orientierungslos und ich guckte auf die Uhr am Bahnsteig. Es war kurz vor 17 Uhr. 17 Uhr 5 sollte der nächste Zug kommen. Ich fragte zur Sicherheit eine Frau mit schwarzen Locken auf dem Bahnsteig nach der Fahrt nach Berlin Hauptbahnhof. Sie holte ihr Handy aus der Tasche und guckte nach den Verbindungen. Was von ihr sehr nett war.
"Der fährt auf demselben Gleis 9 Minuten später", erklärte sie. Sie zeigte uns auch eine alternative Zugfahrt auf einem anderen Gleis. Aber wir entschieden uns für die Fahrt in 9 Minuten auf dem Gleis, bei dem gerade unser letzter Zug gehalten hatte und aus dem wir gerade ausgestiegen waren (welche Gleis- oder Bahnsteignummer das war, hatte ich später vergessen). Das war genau für uns richtig!
"Ich bedanke mich", sagte ich zur hilfsbereiten Frau. Dann verabschiedeten wir uns von ihr und dann gingen wir zum Ausgang. Wir verliessen kurz den Bahnhof Spandau, um etwas vor diesem Bahnhof die Zeit zu vertreiben. Ich zeigte ihm wenig später aus einer gewissen Entfernung den Park Spandau und das Rathaus Spandau. Dann gingen wir in den Bahnhof Spandau hinein, liefen schnell die Treppe hoch zum Bahnsteig und dem Gleis, an dem der Zug nach Berlin Hauptbahnhof halten sollte. Gerade als wir den Bahnsteig erreichten, rollte der Zug Richtung Berlin Hauptbahnhof ein und als die Türen sich geöffnet hatten, stiegen blitzschnell dort ein. Als wir uns in dem Zug befanden, stellten wir fest, dass dieser ziemlich leer war. Wir fanden daher kurz darauf schnell in der zweiten Klasse einen Tisch mit vier Sitzen. Nachdem wir uns an diesem Tisch hingesetzt hatten, wollte Julian mit dem Handy spielen, aber es lohnte sich kaum - so erklärte ich ihm. Denn wir mussten sowieso gleich aussteigen. Nach etwa 10 Minuten kam der Zug Berlin Hauptbahnhof an. Wir stiegen aus, gingen dann zur Rolltreppe und fuhren mit dieser eine Etage höher. Wenig später marschierten wir ein wenig durch den Berliner Hauptbahnhof und fuhren weitere Rolltreppen hoch. Kurz darauf erreichten wir den Ausgang am Washingtonplatz und verliessen einen Augenblick später die Berliner Hauptbahnhofshalle. Dort draussen fiel unser Blick auf die Flüchtlingsunterkunft der Stadt Berlin für ukrainische Flüchtlinge. Dort standen auch einige Leute draussen rum, die ihre Anti-Kriegshaltung zum Ausdruck brachten. Vor den Zelten waren einige Ärzte, die sich um einige Flüchtlinge, die dort an den Zelten standen, kümmerten. Das waren aber nur wenige Flüchtinge in dieser Zeit, als wir da waren. Die meisten waren wohl in den Zelten oder woanders... Einige Leute halfen einigen Flüchtlingen bei dem Ausfüllen von Dokumenten.
Julian und ich beobachteten eine zeitlang das Geschehen. Dann gingen über die Gustav-Heinemann-Brücke und wenig später am Paul-Löbe-Haus vorbei. Und dann gingen wir kurz darauf zum Reichstagsgebäude, der durch einen grossen Zaun abgesperrt war. Dort machten wir einige Fotos. Wenig später gingen wir über die Scheidemannstraße zu einem Souvenirshop. Dort kauften wir einige Souvenirs zum Beispiel zwei Tassen. Nachdem ich alles bezahlt hatte und mit Julian das Geschäft verlassen hatte, gingen wir zu einer Pfennigpressmaschine. Dort steckte Julian ein Centstück in die Maschine und liess es sich mit dieser zu einem Souvenir mit einem Bild vom Brandenburger Tor pressen. Das kostete 2 Euro, die wir auch in die Pfennigpressmaschine reinschmeissen mussten.
Wenig später gingen wir den Simsonweg entlang bis zur Ebertstrasse am Brandenburger Tor. Wir sahen dort am Platz des 18. März und später auf der anderen Seite des Brandenburger Tors, auf dem Pariser Platz, dass dort zwar keine Demo war, aber sich dort viele Touristen aufhielten, die dort Fotos machten. Wir machten zuerst auch einige Fotos zum Beispiel am Ebertplatz und am Platz des 18. März. Später gingen wir durch das Brandenburger Tor hindurch zum Pariser Platz und ich machte dort einige Fotos.
"Warum machst Du jetzt Fotos? Lass uns doch zuerst alles angucken", schlug Julian vor.
Das machten wir auch so wenig später. Dann kamen wir zu einem kleinen Wagen, auf dem eine Putinfigur war. "Friss oder stirb", stand da auf einem Schild, das aus dem Mund der Putinfigur kam. Wir machten auch von dieser Figur einige Fotos. Dann gingen wir zur Straße "Unter den Linden." Dort überlegten wir uns etwas an den Imbiss-Kiosken zu kaufen. Was wir dann aber doch noch nicht taten. Wir wollten lieber zuerst in ein Cafe gehen und dort Kuchen essen und was trinken. Dann fiel Julians Blick plötzlich auf zwei Souvenirshops auf der linken Seite der Strasse Unter den Linden. Wir gingen dann wenig später in einen der Souvenirshop hinein. Dort guckten wir zuerst nur. Dann wollte Julian sich etwas kaufen und guckte sich intensiver als ich es tat um. Ich war etwas ungeduldig, denn ich hatte genug Geld ausgegeben für Souvenirs und musste auf die Geldausgaben achten. Ausserdem wollte Julian noch in andere Souvenirläden gehen und gucken und ich wusste, dass es problematisch sein würd, mit schon gekauften Sachen oder Souvenirs in andere Souvenirläden zu gehen, weil der Verkäufer denken könnten, dass wir dieses hier eingesteckt haben könnten. Ich müsste dann im Zweifel beweisen, dass ich diese Souvenire woanders gekauft hatte. Wenn man einen Bon hatte, war es natürlich kein Problem. Wenn man den Bon nicht sofort in der Hosentasche fand, könnte es Probleme geben. Wir verliessen dann den Laden ohne etwas gekauft zu haben. Dann gingen wir zu einem anderen benachbarten Souvenirladen. Etwas später entdeckten wir in dem anderen Souvenirladen eine Mütze mit der Aufschrift "Berlin I Love You."
"Papa, darf ich die haben?", fragte Julian.
Ich erlaubte es ihm diese Mütze zu kaufen. Nachdem ich diese Mütze bezahlt hatte, setzte sich Julian diese auf. Dann gingen wir weiter und suchten nach einem Cafe, in dem wir uns hinsetzen und etwas essen und trinken konnten. Zuerst entdeckten wir Dunkin' Donuts. Doch der war leider in diesem Zeitpunkt mit Menschen überfüllt. Auch "Starbucks Coffee" einige Meter weiter weg war überfüllt. Also gingen wir wenig später die Strasse Unter den Linden auf der rechten Seite (in Richtung Humboldt-Universität) weiter runter an der englischen Botschaft vorbei bis wir das Restaurant "Lebensart" entdeckten. Dort gingen wir rein. Ich ging zum Kellner, der mich sofort aufforderte meinen Impfausweis zu zeigen. Ich holte meinem Impfpass aus meiner Jackentasche und zeigte ihm diesen. Und meinen Personalausweis. Und dann meinen Genesenenstatus in meinem Handy.
"Gut, dann suchen Sie sich einen Tisch....wir haben viel Kuchen", sagte der Kellner sinngemäss. Unser Blick fiel auf die Vitrine, an dem sich die Kuchenstücke befanden und ich fragte Julian, ob er ein Stück Kuchen wollte. Doch er wollte kein Kuchen haben. Aber eine Fanta trinken wollte er. Kurz darauf entdeckten wir einen Tisch mit zwei Fensterplätzen, auf denen wir uns sofort hinsetzten. Wenig später kam der Kellner erneut zu uns und wir haben die Bestellung auf.
"Eine Berliner Weiße für mich - rot. Und eine Fanta für Julian. Und eine Kugel Vanilleeis", sagte ich.
Der Kellner notierte sich die Bestellung. Dann ging er fort. Einen Augenblick später stand ich von meinem Platz auf und ging zur Vitrine. Dort bestellte ich ein Stück Aprikosentorte. Dann ging ich wieder zu meinen Platz zurück, setzte mich dort hin. Und dann unterhielten ich und Julian uns. Über den Ukrainekrieg (Putin drohte wieder- er schwebte drohend über alle - so schien es!). Und wir sprachen über die Demo, die - laut Informationen aus dem Internet am nächsten Tag (am 13.2.) sein sollte. Ich erzählte auch von meinen früheren Erlebnissen in Berlin. Ich war in meiner Vergangenheit zum Beispiel in den Jahren 2000 bis 2008 mehrmals in Berlin gewesen, da ich dort als Künstler meinen Weg gehen und mich weiterentwickeln wollte.

Ich wohnte 2004 in Berlin daher zeitweise in der Wohnung einer professionellen Fotografin (sie hatte damals an mich ein Zimmer, in dem dort diverse Fotosachen, Fotoapparate, Licht etc...rumstanden, untervermietet, um so finanziell über die Runden zu kommen). Ich hatte 2004 im Amtshaus Buchholz eine Ausstellung gehabt. U.a....Ich erzählte, dass ich mir damals in Berlin die Kunsthochschule Weissensee angeguckt hatte. Auch andere Ausstellungen hatte ich damals besucht. Ich war damals im Jahre 2008 Gaststudent an der Universität der Künste Berlin (UdK). Ich konnte später nicht erinnern wie ausführlich das Gespräch mit Julian im Cafe "Lebensart" über meine damalige Berlin-Zeit war. Ich erzählte zum Beispiel Julian, das ich schon damals - als ich in Berlin war (da war ich ungefähr 27 Jahre alt) - das Gefühl hatte, dass ich als Künstler in Berlin besser aufgehoben war, als in der aus meiner Sicht kalt empfundenen Geschäftstadt Hamburg. Ich erzählte auch von Martin Kippenberger, der Ende der 70er Jahre als Künstler in Berlin gelebt hatte und im SOS-Club damals verprügelt worden war und er später am Kopf und an anderen Körperteilen eingewickelt mit Verbänden und Gips im Krankenhaus lag. Er sah fast aus wie eine Mumie und liess sich so fotografieren. Die Fotos waren von Kippenberger mit dem dem Text "Das Ende einer Jugend" betitelt worden. Ich mochte auch Albert Oehlen, den ich nicht persönlich kannte und Werner Büttner, den ich persönlich an der HfbK Hamburg (an der er damals als Professor unterrichtet hatte) kennengelernt hatte. Büttner - so erzählte ich - wollte mich im Jahre 2004 nach einem Gespräch mit ihm in seinem Raum an der HfbK (Hochschule für Bildende Künste) als Schüler haben. In dieser Zeit studierte ich jedoch seit einigen Jahren an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) und da ich dort mein Diplom machen wollte nach mehreren Semester-Jahren, die ich dort bereits hinter mir hatte, kam ein gänzlicher Wechsel an die HfbK nicht für mich im Frage (was damals eine schwere Entscheidung war). Ich erzählte Julian, das ich Prof. Büttner später zufällig auf einer Jahresausstellung an der Hochschule für Bildende Künste 2018 oder 2019 getroffen hatte.
"Und Du (Julian) warst entweder dabei gewesen als ich ihn traf oder Denise", erzählte ich.
Das wusste ich nicht mehr so genau. Auch erzählte ich, dass ich damals 2003/4 Punk-Kunst gemacht hatte, ich wollte provozieren und orientierte mich etwas an den provokativen Bildern und Portraits von Werner Büttner, Martin Kippenberger, Albert Oehlen,...Auch an Bands wie Nirvana, Doors,... Auch hatte ich damals mein Musikprojekt ("The Ultra Creative Project"), das ich auch in Berlin präsentiert hatte. In dieser Zeit organisierte ich meine Ausstellungen in Hamburg und zum Teil auch in Berlin. Ich erinnerte mich noch, dass mir damals im Jahre 2004 in Berlin, als ich die Ausstellung im Amtshaus Buchholz und in zwei Hotels hatte, dass Geld ausging und ich in dort nichts mehr machen könnte.... Ich machte dann in Hamburg weiter und hatte später in City Nord mein Atelier. Auch erzählte ich von anderen Punkkünstlern, die es so gab...und auch von verschiedenen Musikern. Auch erzählte ich von Joy Division (die in Macclefield gegründet worden war). Dann kam wieder das Thema Ukraine-Krieg. Es war fraglich, wie das alles weitergehen würde angesichts des Krieges.
Dann fragte ich Julian, was wir hier nun bei unserem Aufenthalt in Berlin machen wollten. Wir könnten zum Brandenburger Tor gehen und dort spazieren gehen oder zum Beispiel an der Strasse des 17. Juni - so schlug ich vor. Wir wussten das noch nicht so genau. Ich ass dann mein Kuchen auf, trank meinen Berliner Weisse aus und Julian seine Fanta. Dann rief ich den Kellner zu mir, der dann kurz darauf kam und ich bezahlte. Kurze Zeit später verliessen wir das Cafe (Restaurant) "Lebensart". Draußen vor dem Cafe machte ich einige kurze Video-Aufnahmen mit meinem Handy. Dann gingen wir weiter zum Brandenburger Tor. Dort kam Julian auf die Idee, dass er mich filmen könnte, wie ich telefonieren würde, dann überfallen werden würde und dann zusammenbrechen würde. Gesagt, getan. Ich positionierte mich einen Augenblick später mit dem Handy in der Hand vor seinem Handy. Er drückte die Aufnahmetaste und ich tat so, als würde ich mit dem Handy telefonieren. Und ich brach dann plötzlich in der Szene mit dem Rucksack in der Hand zusammen. Nach einigen Versuchen war die Szene dann im Kasten. Julian war aber etwas unzufrieden und merkte an, dass ihm das Drehbuch nicht ganz klar war. Ich sagte ihm, dass das, was wir aufgenommen hatten, gut war und das wir das auch irgendwie in meinem neuen Film "Psycho 3" einbauen könnten. Den Rest müsste man sehen - so meinte ich. Aber Julian erwartete einfach mehr in dieser Zeit zum Beispiel, dass das Drehbuch fertiger oder klarer war. Das Drehbuch war bei "Psycho 3" aber noch nicht ganz ausgereift (ich arbeitete jedoch daran). Zwar stand ungefähr die Geschichte. Weiter war ich noch nicht. Denn es kam ja auch durch meine Coronaerkrankung Ende Januar 2022 und in der Zeit danach immer wieder zu Ausfällen. Auch fehlten mir noch Darsteller.
"Aber lass uns das so machen", sagte Julian nachdem er einige Vorschläge gemacht hatte.
"Lassen wir das erst Mal mit dem Film. Wir entspannen uns und gehen einfach nur spazieren", schlug ich vor. "Alles andere können wir später machen", so schlug ich vor. Denn ich war erstens nicht genug vorbereitet, zweitens noch erschöpft. So entschieden wir uns zuerst zum Potsdamer Platz zu gehen. Später änderten wir unsere Pläne und beschlossen etwas (so dass ich das mit meiner Long-Covid-Erkrankung ertragen konnte) auf der Straße des 17. Juni spazieren zu gehen. Kurz darauf gingen wir dann auf der Straße des 17. Juni spazieren in Richtung Siegessäule. Inzwischen war es draussen vollständig dunkel geworden. Wir sahen uns zuerst das Mahnmal mit den Panzern an. Dann machten wir auf der Straße des 17. Juni einige Fotos. Julian setzte sich an den Straßenrand und ich filmte alles. Das war eine der letzten Aufnahmen, die ich dort von ihm im März 2022 machte. Wir gingen kurz darauf weiter die Strasse runter in Richtung Siegessäule. Doch später wollten wir nicht mehr weiterlaufen. Der Weg war einfach zu weit und da ich mit Long-Covid-Symptomen zu kämpfen hatte, wollte ich nicht so weit laufen. Plötzlich kam ein Biketaxi vorbei. Ein Glück, dachte ich.
"Ihr steht da so verloren rum. Darf ich Euch mitnehmen?", fragte er.
"Ja. Gerne bis zur Siegessäule", antworte ich. "Was kostet das?"
"Gar nichts. Steigt einfach ein", forderte uns der Mann auf.
"Ich kann Ihnen wenigstens etwas geben?", fragte ich.
Ich holte mein Portemonnaie aus der Tasche und gab ihm wenigstens 5 Euro Trinkgeld. Er nahm dies an.
"Steigt ein. Ihr steht da so verloren rum. Ich nehm Euch kostenlos mit. Wo wollt ihr hin?", fragte der Biketaxifahrer.
"Zur Siegessäule. Dann zum A und O Hotel. Köpenicker Strasse", sagte ich.
"Das ist weit. Das wäre zu teuer. Ausser ihr zahlt 50 Euro."
"Ne. Hab ich nicht", antwortete ich.
"Ich nehm Euch so mit zur Siegessäule. Ihr könnt dann mit dem Bus 100 zum Alexanderplatz fahren. Dann bis Ostbahnhof weiterfahren", sagte der Mann sinngemäß.
"Wir machen das."
Dann nahm er einige Decken zur Seite, die vorne auf den Sitzplätzen des Biktaxis lagen. Dann setzen wir uns vorne auf die Plätze und er legte zwei Decken auf unsere Knie. Dann setzte er sich an das Steuer, während wir vorne saßen und etwas warteten. Dann fuhr er los. Ich machte während der Fahrt mit meinem Handy einige Fotos und Video-Aufnahnen. Wenig später stoppte er in der Nähe der Bushaltestelle in der Nähe der Siegessäule (der Weg dorthin war nun ein Katzensprung- über die Strasse rüberlaufen und dann war man da).
"Wir sind da", sagte der Biktaxifahrer.
"Danke", sagte ich.
Dann gab er mir noch einige Hinweise - obwohl er einiges, was er sagte, wiederholte.
"Nur den Bus 100. Dann zum Alexanderplatz. Dann Ostbahnhof. Dann zum A und O Hotel Köpenicker Strasse", sagte der Biketaxifahrer.
"Vielen Dank", sagte ich.
"Macht's gut", sagte er.
Dann stiegen wir aus und er fuhr davon.
"Der war ja ganz nett", sagte Julian sinngemäss.
"Ja. Stimmt", ergänzte ich.
Nicht jeder war so, dachte ich. Julian sagte später": Einige sind nett, andere nicht." In einigen Orten war viel los, in anderen weniger. Es war unterschiedlich -zumindest war das mein Eindruck bei dieser Berlin-Reise im März 2022. Wir gingen über die Strasse zur Siegessäule. Dort machten wir noch einige Fotos. Ich merkte nun wieder meine Long-Covid-Symptome und war froh, dass wir mit dem Biketaxi dorthin gefahren waren und nicht zu Fuss dort hingegangen waren (was mir kaum möglich gewesen wäre.) Ich erwähnte aber meine Symptome nicht oft, weil ich niemanden nerven wollte. Kurze Zeit später gingen wir zur Bushaltestelle. Der Bus 100 kam gerade im die Ecke und als er an der Bushaltestelle hielt, stiegen wie ein. Im Bus setzten wir uns auf unsere Plätze. Ich machte aus dem Fenster mit meinem Handy einige Fotos. Und einige kurze Videos. Wenig später erreichten wir Alexanderplatz. Julian war nach einer Weile kalt und zitterte.
"Wir sind gleich da, nehmen die Bahn und sind dann Ostbahnhof", sagte ich sinngemäß.
Kurz darauf gingen wir an der Nikolaij-Kirche vorbei, dann an dem Fernsehturm vorbei über den Alexanderplatz bis zum Bahnhof Alexanderplatz.....Wenig später gingen wir in den Bahnhof rein und fuhren einige Augenblicke später die Rolltreppe rauf. Nach kurzer Zeit erreichten wir den Bahnsteig.
Kurz darauf kam die richtige Bahn in Richtung Ostbahnhof. Wir stiegen ein und setzten uns auf unsere Plätze. Als die Bahn nach einigen Stationen Ostbahnhof hielt, stiegen wieder aus und verliessen kurz darauf den Bahnhof. Wenig später fanden wir draussen vor dem dunklen Ostbahnhof ein Taxi. Ich sagte dem Taxifahrer, der am Steuer sass, wohin wir fahren wollten.
"Wir wollen zum A und O Hotel. Straße Köpenicker Strasse...", sagte ich.
"Okay. Kostet so 7 Euro", antwortete der Taxifahrer.
Dann stiegen wir hinten ins Taxi ein. Ich kam mit dem Taxfahrer ins Gespräch.
"Da wird ein Film gedreht, drei Kamerateams, alles ist daher gesperrt. Sie arbeiten da gerade in einem Cafe", erzählte der Taxifahrer.
"Ach so", antwortete ich.
Dann erzählte ich auch, das ich Filme gedreht hatte. Zum Beispiel den Film "Psycho - Das Geheimnis des Phantomkillers". Auch erzählte ich, dass ich als Künstler arbeitete. Erst später kam ich in meinem Leben wieder zum Film zurück. "In der Coronakrise wirkte ich zum Beispiel bei dem Film "#Whenwestayedathome" von Andreas Barthel mit", erwähnte ich so nebenbei.
"Ich hätte - wenn ich neu angefangen wäre - auch Filme gedreht. Ich habe viele Ideen", erzählte der Taxifahrer.
Das stimmt. Ideen haben viele, aber das ist praktisch nicht so leicht das umzusetzen, dachte ich. Und noch schwieriger ist es, Erfolg damit zu haben.
Dann hielten wir am Strassenrand in der Nähe des Eingangs des A und O Hotels, das ich schon 2018 besucht hatte. Das war in der Zeit als ich damals 2018 den Low-Budget-Film "Das unheimliche Haus des Onkel Willy"(Arbeitstitel) gedreht hatte, wo es um eine Erbschaft ging. Alte Erinnerungen kamen wieder hoch. Ich bezahlte meine Taxifahrt beim Taxifahrer, verabschiedete mich von ihm und Julian und ich stiegen beide aus.
Dann gingen wir in das A und O-Hotel. Kurz darauf erreichten wir den Empfangstresen. Dort war ein ausländischer Mann.
"Guten abend. Wir hatten gebucht....1 Zimmer mit 2 Betten", erklärte ich. Ich nannte meinen Namen.
Der Mann suchte am Computer. Dann fand er meinen Namen.
"Ja. Sie hatten gebucht...", sagte er.
"Ich und mein Sohn", ergänzte ich.
"Wie alt ist Ihr Sohn?"
"Zehn."
"Gut. Dann Impfpass."
Ich holte meinen gelben Impfpass aus meiner Manteltasche und zeigte ihm diesen dem Mann vor. Dann meinen Genesennachweis in meinem Handy und meinen Personalausweis. Wenig später bekam ich von dem Mann am Tresen die Karte, die der Schlüssel zu unserem Zimmer war.
"4 . Etage oben. Bettzeug ist oben", sagte er. Checkout war 11 Uhr - so informierte er uns weiter.
Dann verließen wir mit unseren Rucksäcken und mit der Tüte mit den Souvenirs den Empfangstresen und einen Augenblick später die Empfangshalle und gingen kurz darauf zu einem schmalen Gang, der zu einem Fahrstuhl führte. Erst überlegten wir die Treppe hochzugehen. Doch mit dem Fahrstuhl war es für mich wegen meiner Long-Covid-Symptome besser. Treppensteigen strengte mich sehr an! So nahmen wir den Fahrstuhl, stiegen kurz darauf ein und fuhren auf die 4. Etage. Wenig später gingen wir auf der 4. Etage durch eine Glastür, die zu einem Gang mit mehreren Türen links und rechts führte. Dann erreichten wir das richtige Zimmer mit der richtigen Nummer ziemlich am Anfang des Ganges auf der rechten Seite und ich hielt die Karte ans Schloss. Zuerst hatten wir unsere Schwierigkeiten damit die Tür aufzubekommen (Vielleicht weil wir die Karte falsch hielten). Doch dann klappte es und die Tür ging auf. Wir gingen in das Zimmer und guckten uns das Zimmer genau an. Dort war das Nötigste vorhanden: Da gab es auf der rechten Seite einen kleinen Tisch, der sehr niedrig war, links an der Wand einen kleinen höheren Tisch, links ein kleines Bad mit Dusche ebenfalls in der Nähe wo sich der höhere Tisch auf der linken Seite befand und am Ende des Zimmer links-geradeaus zwei Betten nebeneinander am Fenster, das einen Blick über den Hof zu den anderen Gebäudeteilen mit den vielen Fenstern freigab, die dort draussen einen Platz mit einem Impfzentrum umrahmten.
"Das Zimmer ist klein, aber in Ordnung", sagte Julian.
"Ja. Es ist in Ordnung", erwiderte ich.
Ich wusste, dass das A und O-Hotel am Berliner Hauptbahnhof näher war und es vermutlich dort auch billigere Zimmer gab. Aber ich kannte das A und O Hotel Hauptbahnhof in diesem Zeitpunkt nicht. Ich kannte aber das A und O in dieser Köpenicker Straße, das mir damals schon gut gefallen hatte und so wählten Julian und ich das Hotel dieses Mal für uns aus. So wusste ich wenigstens, was wir hatten! Und das Zimmer, das wir hatten, passte auch von der Atmosphäre her für meinen Film "Psycho 3". Da zahlte ich lieber 20 Euro mehr. Nachdem wir unsere Rucksäcke im Zimmer abgestellt hatten, blickte ich durch das Fenster nach draussen und machte zuerst einige Fotos. Dann beschlossen wir einige spontane Filmaufnahmen zu machen, die ich für meinen Film "Psycho 3 - Auf den Spuren des Lockdown-Killers" (zuerst hatte der Film noch den Arbeitstitel "Der Unheimliche von Berlin Grunewald" gehabt) verwenden konnte. Mein Drehbuch, das ich im Kopf hatte, ändere ich spontan gemäss der aktuellen Situation etwas um. Ich improvisierte auch immer mehr. Entwickelte meine eigenen filmischen Methoden. Während ich sonst bei meinen anderen Filmen alleine Regie führte, war es bei diesem Film in der Coronaausnamnesituationzum Teil etwas anders. Einige Aufnahmen waren nur mit Hilfe von Julian möglich. Er war mindestens Co-Regisseur. Dann unterhielten wir uns etwas und beschlossen nach unten zu gehen. Wir gingen dann um 22 Uhr nach unten in den Aufenthaltsraum der Rezeption. Dort fragte ich an der Rezeption nach dem Frühstück.
"Das muss man extra bestellen. Das kostet 1,99 Euro und für Kinder 1 Euro", so teilte man mir mit.
Ich bedanke mich für die Informationen und wollte in diesem Augenblick was bestellen. Doch das war schon - so teilte man mir mit - schon vorbei.
"Da ist nur noch die Bedienung da. Aber die hat keine Zeit und hat was anderes zu tun. Da müssen Sie ihn fragen, ob er Sie noch bedient", sagte der Mann an der Empfangstheke. Ich ging daraufhin zu der Bedienung, einem jungen Mann mit einem zarten Bart und längeren, mittellangen Locken.
"Ich hätte gerne Berliner Weiße. Und eine Fanta. Und ein Sandwich", sagte ich.
"O.k.", sagte der junge Mann mit den Locken und Bart.
Ich fragte Julian was er wollte. Er wollte nichts. So bestellte ich für mich zwei Currysandwitches.
Kurz darauf bezahlte ich, bedanke mich und ich bekam meine Currysandwitches und ein Bier ausgehändigt. Damit ging ich zu einer Couch, die an einer Wand angelehnt war. Dort an dieser Wand wurde ein Fußballspiel projiziert. Ich setze mich auf die Couch neben Julian links an einen kleinen Tisch und begann die Sandwitches zu essen, während Julian mit seinem Handy Brawl Stars spielte. Ich trank mein Bier und schrieb. Ich bekam aber nur wenig zustande. Dann beschlossen wir wieder auf unser Zimmer zu gehen. Wir gingen durch den Gang, gingen zum Fahrstuhl und fuhren hoch. Wenig später gingen wir in unser Zimmer. Dort unterhielten wir uns. Dann fand Julian die Fernbedienung für den Fernseher, der an der Wand in der Nähe der Decke befestigt war. Julian schaltete auf verschiedene Programme. Doch wir fanden nichts Interessantes. Überall lief nur Belangloses oder Schrott in unseren Augen. Absolut nichts Passendes. Julian schaltete noch eine Weile durch die Programme. Dann nahm ich die Fernbedienung und versuchte auch mal was Passendes finden, indem ich von Programm zu Programm schaltete. Ich fand aber auch nichts. Später schalteten wir auf das Programm "sixx". Dort lief eine Krimidoku. Wir schalteten aber nach kurzer Zeit wieder um, weil die Krimidoku uns auch nicht so überzeugte. Da es auf den anderen Programmen nichts gab, wählten wir irgendein Programm aus und ließen den Fernseher einfach laufen. Eigentlich hatten wir geplant nur etwas fern zu gucken und dann ins Bett zu gehen. Doch wir guckten dann länger als geplant fern. Ich suchte später nach meinen Drehbuchnotizen in meinen Rucksack, den ich links neben meinem Bett auf den Fußboden gestellt hatte in der Nähe des Fensters. Dann meinte Julian": Lass uns mal was drehen."
Dann stand ich aus meinem Bett auf, holte mein Handy aus der Tasche, ging zum Fenster und fing durch das Fenster nach draussen mit dem Handy zu filmen. Ich filmte vom Fenster aus den trostlos wirkenden schlichten braunen mehrteiligen Gebäudekomplex, das fast wie ein riesiger Bauklotz wirkte oder wie riesige Kästen wirkten mit den vielen anonym und gesichtslosen und gleich aussehenden Fenstern, das links, rechts und geradeaus den kleinen Hof mit der Teststation rechteckförmig umrahmte. Während ich filmte, kommentierte ich alles. Oft improvisierte ich. Und experimentierte viel. Ich filmte zum Beispiel oft drauflos, damit ich auf diese Art vielleicht später einiges für meinen Film gebrauchen könnte. Da ich mit so einem niedrigen Budget und Möglichkeiten arbeitete (wie ich das in der gesamten Corona-Ausnahmesituation getan hatte), musste ich äußerst kreativ sein und vieles anders machen (als die grossen Filmstudios mit mehr Geld und technischen Möglichkeiten) , meine eigenen Methoden entwickeln, meine eigenen Weg gehen....Not machte erfinderisch. Ich filmte zum Beispiel spontan drauflos in den Hof und kommentierte vieles während die Handy-Kamera lief. Ich sagte zum Beispiel in die Kamera, dass wir einige Morde, die in Berlin in der Coronakrise passiert sind, aufklären wollten. Auch in unserer Nähe. In dem Film treffe ich in einer weiteren Szene meinen Sohn in einem Hotel, nachdem meine Mutter im Film auf rätselhafte Weise verstorben ist und ich verschweige ihm bestimmte Ereignisse. Während ich filmte kamen plötzlich Erinnerungen an dem Hitchcock-Film "das Fenster zum Hof" in den Sinn. Wieviel mein Film nun von Hitchcock inspiriert wurde, wird man später sehen, wenn der Film fertig ist, dachte ich. Dann filmte ich weiter und tat so, als würde der Täter in der Nähe sein.
"Da ist der Täter. Er ist hier. Ganz in der Nähe, wir müssen das Licht ausmachen", sagte ich in meiner Rolle.
Ich tat in der Filmszene auch so, als würde ich einen Mord beobachten. Fast so wie in dem Film "das Fenster zum Hof". Nur ein bisschen anders. Und mehr improvisiert.
"Du kannst weiter filmen. Ich kann sowieso nicht schlafen", sagte Julian sinngemäss.
So filmte ich eine Zeitlang weiter. Die Fenster, den Hof und was ich so filmte kommentierte ich weiterhin passend zum Film. Ich sah auch jemanden draußen im Hof entlanglaufen. Und filmte dies. Man konnte aber die Gestalt nicht genau erkennen. Das war nur ein schwarzer Schatten, der vorbeihuschte. Man konnte vieles vermuten. Und auch gerade das Undeutliche kann im Film eine bestimmte bedrohliche Stimmung erzeugen. Das alles benutzte ich für meinen Film. Ich sah klar eine Stärke des Films: Dass vieles nicht klar ist, angedeutet ist und die Spannung dadurch erhöht wird. Dann filmte ich zeitweise Julian, während er seine Film-Rolle spielte. Oft zusammen mit mir in meiner Rolle. So entstanden viele interessante Szenen. Danach machte ich wieder vieles im Alleingang, während Julian fernguckte oder mit dem Handy spielte.

Am Schluss filmte ich noch einmal drauflos. Vielleicht konnte man später wieder etwas davon für meinen Film verwenden, dachte ich.
Den Rest wollte ich später bei einem künftigen, alleinigen Besuch in Berlin drehen. Julian und ich wollten später noch etwas fern gucken und dann schlafen gehen. Doch da Julian nicht schlafen konnte, guckten wir weiterhin verschiedene Programme durch. Da war auf einem Programm zum Beispiel noch der Rest von "Herr der Ringe." Das lohnte aber nicht den Film weiterzugucken, da wir den Anfang des Films schon verpasst hatten. Und da gab es noch andere angefangene Filme. Wenig später sagte ich": Ich möchte jetzt schlafen gehen." Denn es war schon ziemlich spät. Wir mussten um 9 Uhr oder 9 :30 Uhr aufstehen , da wir schon um 11 Uhr das Zimmer räumen mussten. Und wir wollten auch zur Demo gegen den Ukraine-Krieg am Brandenburger Tor gehen (damals ging ich irrtümlicher Weise davon aus, dass dort die Demo begann).
"Ich stelle den Wecker auf 9 Uhr", sagte Julian, der schon im Bett lag.
"Gut", sagte ich und legte mich auf das andere Bett links am Fenster.
"Ich kann nicht schlafen", klagte Julian.
"Dann versuch es. Zähl Schäfchen."
"Das nützt nichts."
Wenig später schlief ich ein. Julian später auch.

Am frühen Morgen litt ich wieder an Long-Covid-Symptomen. Ich atmete schwer und wachte irgendwann auf. Es war kurz vor 9 Uhr. Zuerst blieb ich erschöpft liegen. Ich hatte in diesen Moment keine Kraft. Dann stand ich völlig müde und verkatert auf. Und es dauerte eine gewisse Zeit bis ich in Gang kam. Julian wachte auch nach einiger Zeit auf. Als es mir besser ging, schnappte ich mir mein Handy, filmte ich wieder aus dem Fenster und machte einige Tageslicht-Filmaufnahmen von den Gebäudekomplex, das nun von der grellen Morgensonne angestrahlt wurde. Vielleicht könnte ich auch diese Aufnahmen für meinen Film gebrauchen. Dann putzte ich im Badezimmer meine Zähne, duschte und zog mich an. Wenig später packte ich meinen Rucksack, während Julian sich nun die Zähne putzte.
"Wir müssen los", sagte ich zu Julian.
"Ja."
Dann filmte ich eine kurze Zeit, während sich Julian für sein Checkout aus dem Zimmer bereit machte. Plötzlich klopfte es bei uns an der Tür. Ich ging zur Tür und öffnete sie. An der Tür war eine junge Putzfrau, die uns erinnerte aus dem Zimmer "auszuchecken". Nachdem die junge Frau weggegangen war, machte ich kurz noch einige Filmaufnahmen aus dem Zimmerfenster und um 11 Uhr verliessen wir das Zimmer.


Wenig später gingen wir in die Rezeption und wollten dort den Zimmer-Schlüssel (die Karte) abgeben.
"Schmeissen Sie den da rein in den Kasten", sagte der Mann am Empfangstresen und zeigte auf eine Box, die auf einem Tisch stand.
Dann schmiss ich den Schlüssel in die rechteckigen durchsichtige Box, in der sich mehrere Zimmer-Schlüssel befanden. Auf meine Frage was mit den Bettdecken passieren sollte und wo es Frühstück geben würde, antwortete er sinngemäss": Bettdecke bleiben oben (im Zimmer). Und Frühstück...gibt es leider nicht mehr. Es ist schon drei nach elf Uhr."
Das war etwas ärgerlich, denn Julian hatte Hunger. Aber was sollte ich machen?
Dann wollte Julian plötzlich Air-Hockey spielen. Ich bestellte an dem Empfangstresen zwei Schläger für Air-Hockey.
"Ja. Hier", sage der Mann am Empfangstresen und gab uns die zwei Schläger. Dann gingen wir zum Tisch, stellten unsere Taschen in die Nähe der Lebensmittel, die jemand für die Ukraine-Flüchtlinge hingestellt hatte. Wir spielten an einem Tisch dieses Air-Hockey-Spiel...Wir warfen 2 Euro ein. Erst ging es nicht. Dann schafften wir das und wir konnten das Air-Hockey-Spiel beginnen. Die erste Runde gewann ich. Die nächste Runde gewann Julian. Nach einiger Zeit waren wir fertig mit dem Spielen.
"Ich mach schnell noch ein paar Aufnahmen und dann geht es los", sagte ich zu Julian.
Ich ging aus den Ausgang raus in den Hof in die Nähe des Testzentrums und machte dort schnell einige spontane Videos und Fotos. Auch ging ich in das Treppenhaus des gegenüberliegende Gebäudes und machte dort einige Videos. Auch Selfie-Videos. Ich spielte, als ob ich - desillusioniert - den Fall in "Psycho 3" ermitteln würde. Dann war ich fertig und ging zum Spiel zurück.
"Gehen wir zum anderen Ausgang", sagte ich.
Dann gingen wir zum anderen Ausgang, an dem sich ein "Lolly-Glücksrad"-Spiel befand. Während Julian am Lolly-Glücksrad spielte und ein Lolly gewann, machte ich draussen auf der anderen Seite des Hofes einige Videoaufnahnen. Ich hörte aus einem der Fenster einige Stimmen. Da ich zu weit entfernt war, konnte ich feststellen, dass sie Englisch redeten, aber nicht was sie genau redeten. Nach kurzer Zeit war ich fertig mit den Videoaufnahmen. Dann verließen wir das A&O-Hotel. Wir gingen nach draussen auf die Straße. Doch draußen können wir nirgendwo was essen. Es gab kein Bäcker, nichts....Aber was sollte ich jetzt tun? Wir gingen zur Bushaltestelle. Dort warteten wir auf den Bus. Als der Bus kam, stiegen wir ein und fuhren mit dem Bus zum Märktischen Museum. Während der Fahrt blickte ich auf die Häuser. Sie erinnerten mich vom Baustil etwas an die Häuser in dem Film "Control" mit Ian Curtis. Nach kurzer Zeit waren wir da. Wir stiegen aus und gingen in den Bahneingang Märktisches Museum hinein. Dort löste ich an einem Automaten eine Tageskarte und wir nahmen kurz darauf die Bahn zum Alexanderplatz. Wir führen einige Stationen. Dann waren wir da. Wir stiegen aus der Bahn aus und gingen wenig später zwei Steintreppen hoch. Als ich oben war, hörte ich Stimmgewirr.
"Was ist das?", fragte ich mich. Und ich wollte nachsehen. Dann sah ich plötzlich überall Demonstranten. Mit Schildern wie "Putin muss weg", "No war", u.s.w... Überall. Wir waren auf einmal mittendrin. Ich war darauf nicht vorbereitet und überrascht, da ich dachte, dass der Demobeginn Brandenburger Tor wäre und nicht Alexanderplatz. Ich war völlig ergriffen von der Situation. Auch Julian war überrascht. Und er war auch müde und hungrig. Wir beschlossen dann uns dem Demontrantionszug, der durch die Grunerstraße (ungefähr Richtung Rotes Rathaus) führte, anzuschliessen und eine Weile mitzumarschieren. Was wir auch taten. Vor einem Restaurant an der Grunerstraße sahen wir einen Mann auf dem Boden liegen.
"Was ist da los?", fragte Julian.
Ich war erst irritiert. Einige Personen gingen schnell zu den Mann am Boden und halfen. Auch wir gingen schnell zu dem Mann und wollten helfen, doch als wir ankamen, waren andere Leute schon schneller da und halfen und unsere Hilfe wurde nicht mehr benötigt. Dann richteten mehrere Leute ihn auf und setzen ihn auf eine Sitzbank, die sich vor dem Restaurant befand. Wie sich das wenig später herausstellte, war er völlig betrunken. Dann schlossen wir uns dem Demonstrationszug wieder an und gingen weiter die Grunerstraße runter. Dann gab es leichte Unstimmigkeiten. Ich war der Meinung, dass es besser wäre in der Mitte oder vorne des Demonstrationszuges zu sein. Julian wollte aber warten und lieber im hinteren Bereich des Demonstrationszuges sein. Und dann einigten wir uns indem wir uns einfach dem Demontrantionszug anschlossen und mitgingen....Ich war froh, dass ich mit den anderen Demontranten ein Zeichen gegen den Ukrainekrieg setzen konnte. Es musste was getan werden! Auch wenn der einzelne kleine Mensch so wie ich nur wenig bewirken konnte. Es gab keine Rechtfertigung für Putins Angriffskrieg, dachte ich schon wieder. Und schlimm war, dass Putin drohte die Nuklearwaffen in Alambereitschaft zu setzen. Was bedeuten würde, dass er wahrscheinlich tatsächlich Atombomben einsetzen würde! Und vermutlich auch sogar ein Natoland bedrohen könnte (da die Nato stärker war als Russland mit den veralteten Panzern, konnte man das vergessen.) Vermutlich bluffte er nur. Oder er war komplett wahnsinnig, dass er ein Selbstmord riskieren würde. Man wusste in dieser Zeit ja nie....Der Westen hatte ihn ja die ganze Zeit falsch eingeschätzt und vieles wurde gar nicht nicht oder zu wenig wahrgenommen. Obwohl er schon früher viele Regimegegner ausgeschaltet hatte und die Krim 2014 annektiert hatte, etc. hatten die meisten weggesehen. Doch wenn er sich mit der Nato anlegen würde, würde es zum dritten Weltkrieg kommen und das würde für Putin Selbstmord bedeuten (falls ihn das interessierte, weil er schon 70 war, angeblich krank war und es ihn wohl egal zu sein schien -obwohl er ja Töchter oder Söhne hatte -aber man wusste das nie genau, weil nur wenig von seinem Privatleben an die Öffentlichkeit kam). Sollte Putin wirklich Ernst machen und sollte es zum Atomkrieg kommen, würden wir alles tot sein und die Erde kaputt sein (was Gott in der Realität nicht zulassen würde, weil er ja die Erde erschaffen hatte und kein normaler Künstler würde sein eigenes Kunstwerk zerstören). So war die Angst bei vielen Menschen vor einem Atomkrieg allgegenwärtig, die viele Leute nun auf die Straße trieb: Dass uns jemand eine Atombombe auf den Kopf schmeissen würde!
Da würde auch kein Bunker uns in Deutschland zur Verfügung stehen! Denn wir haben in Deutschland nicht so viele taugliche Bunker. Wenn eine Atombombe fällt z.B. , sind wir alle tot oder auch wenn einige von uns tatsächlich im Bunker eine Weile überleben würden, würden sie nach kurzer Zeit qualvoll an der Bestrahlung sterben...., dachte ich. Vielleicht könnte man nach Australien oder in die Arktis fliehen -das würde auch nicht viel bringen, man bräuchte ja auch (wenn man so weit denken sollte) Nahrungsmittel, Vorräte ... Es musste für die Menschen in der Ukraine, die den Krieg erlebten schrecklich und traumatisch sein. Viele hatten Todesangst, einige verfielen einem schwarzen, irren Galgenhumor angesichts der Lage (was oft vorkommt in solchen Kriegszuständen). Aber Selenski und die meisten Ukrainer sind entschlossen sich zu wehren -mit den Waffenlieferungen aus dem Westen (Hauptsache aus der USA.) Um die Ängste loszuwerden, war es auch gut zu demonstrieren. Ein Zeichen zu setzen (auch wenn es Putin nicht zu interessieren schien.) Auch um den Ukrainern zu helfen.

Es ging auch alles einfach zu schnell. Man wachte auf und plötzlich war am 24.2.2022 Krieg. Dann standen die Nerven blank. Die Sorge wuchs...besonders nach Putins Drohungen.
Es war absoluter Ausnahmezustand. In was für eine Zeit leben wir?, dachte ich. Es war Endzeit. Ich filmte den Demonstrationszug. Dann gingen wir weiter mit dem Demonstrationszug mit.
"Wir gehen mit dem Zug mit und dann gehen wir später zum Restaurant", schlug ich vor.
Julian war einverstanden. Dann gingen wir mit den vielen Demonstranten einen Zaun an einer Baustelle auf der Grunerstraße entlang. Hier wurde vieles neu bebaut. Wir kamen wenig voran. Es war ein Gedränge. Etwas ärgerlich war ich deshalb schon. Dann war auch alles wieder gut. Dann hatte Julian genug.
"Ich hab Hunger", sagte Julian.
"Wir gehen weiter die Straße runter und dann finden wir ein Restaurant", sagte ich überzeugt.
Wir gingen mit dem Demonstrationszug dann weiter den Mühlendamm entlang. Dann kamen wir zu der Mühlenkamp-Brücke, die über die Spree führt. Und kurz vor der Brücke auf der rechten Seite am Spreeufer gab es ein Restaurant. Wir gingen dann zu dem Restaurant. Als wir die Speisekarte näher betrachteten, war da nicht viel Essen für Julian dabei. Da war absolut nichts dabei, was er mochte. Ich teilte Julian meine Gedanken mit.
"Wenn wir hier was bestellen, dauert es lange, bis das Essen fertig ist. Und dann ist der Demonstrationszug weg", meinte ich.
"Wir setzen uns auf eine Bank in der Nähe der Brücke, betrachteten den Demonstrationszug, der an uns vorbeizog in Richtung Gertraudenstrasse und Leipziger Straße und diskutierten über die Ereignisse.
"Es ist besser hinten", meinte Julian.
"Hinten ist Polizei. Vorne ist besser", schlug ich vor.
Da wir hier kein Restaurant für Julian fanden, schlug ich vor weiterhin mit den Demonstranten mitzugehen bis wir später ein Restaurant finden würden. Also begaben wir uns unter die Demonstranten vor der Mühlendammbrücke und marschierten weiterhin mit. Zuerst über die Mühlendammbrücke. Dann zogen wir über die Gertraudenstraße. Aber noch immer konnten wir kein Restaurant finden. Wir machten wenig später mit dem Handy einige Fotos und einige Videos. Julian bat mich ihn hochzuheben, damit er bessere Fotos schießen könnte. Wir stellten uns auch auf zwei grosse, weiße Steinen auf einer kleinen Verkehrsinsel mitten auf der Getraudenstraße (in der Nähe von "Spittelmarkt"), die zwei Strassen voneinander trennte (was einfach nur ein Streifen mit einigen Steinen war).
Dann zogen wir weiter über die Strasse "Spittelmarkt"- nicht weit weg von der Leipziger Strasse. Links und rechts sahen wir die unheimlichen, futuristisch wirkenden Hochhäuser oder Büro-Gebäude, auf die wir zugingen. Sie wirkten wie eine Kulisse aus einem Science-Fiction-, Endzeit- oder Zombiefilm. Auch konnten wir das Cosmo Hotel Berlin Mitte sehen. Wir sahen uns weiterhin in der Menschenmenge um. Es waren tausende von Demonstranten um uns herum. Auch Eltern mit ihren Kinder zogen mit. 30.000 Demonstranten waren es insgesamt - so erfuhren wir später. Wir dachten nach. Was wird kommen? Atomkrieg? Ich stellte mir verschiedene Szenarien vor. Aber Gott würde eingreifen und verhindern, dass die ganze Erde zum Beispiel durch einen Atomkrieg zerstört werden würde. Wir marschierten weiterhin eine Weile über die Strasse "Spittelmarkt" und kamen auf die Leipziger Strasse. Links an der Leipziger Strasse entdeckten ich an den "Spittelkolonaden" am Marion-Gräfin-Dönhoff-Platz einige "Skulpturen" (so nannte ich sie). Dort waren einige Erwachsene und dort spielten auch einige Kinder. Und einige trugen Schilder mit Friedenstauben darauf. Auch im Demonstrationszug sah ich Schilder mit blau-gelben Friedenstauben. Dann könnte Julian nicht mehr.
"Ich hab Hunger", sagte er.
Dann entdeckte ich vor mir links das Chinarestaurant "China City". Wir gingen dann dort hin. Als wir in das Chinarestaurant reingingen, kam ein freundlicher Kellner auf uns zu.
"Wir wollen hier was essen", sagte ich sinngemäss.
"Ja", sagte er.
Dann führte der Kellner uns zu einem Tisch mit zwei Stühlen (die gegenüber aufgestellt waren). Nachdem ich dem Kellner meinen Impfausweis und meinen Personalausweis gezeigt hatten, durften wir dann im Restaurant bleiben und dort essen. Dann kam auch eine Kellnerin zu uns und ich gab die Bestellung auf.
"Wir sind schon 30 Jahre hier", erzählte sie. Sie gab uns zwei Speisekarten, die wir in Ruhe durchguckten und suchten in Ruhe unser Essen aus. In dieser Zeit ließen uns die Kellnerin und der Kellner Kurz alleine. Nachdem wir unser Essen ausgesucht hatten, kamen sie wieder zu uns an den Tisch. Inzwischen wussten wir, was wir haben wollten: Julian wollte Nudeln mit Hähnchenfleisch. Und eine Fanta als Getränk dazu. Dazu ein kleines Eis. Und ich wollte Rindfleisch mit acht Kostbarkeiten und Reis. Und dazu Berliner Weisse rot. Nachdem wir unsere Bestellung aufgeben hatten, warteten wir eine Weile. Diese Wartezeit nutzen wir in dem sie uns unterhielten. Nach einer kurzen Zeit wurde uns das Essen gebracht und dann assen und tranken wir und als wir mit dem Essen fertig waren, unterhielten uns über die Demo und die Ereignisse in letzter Zeit. Nach einer Weile rief ich die Kellnerin zu mir und ich bezahlte alles.
"Vielen Dank", sagte die Kellnerin zu uns.
Dann verliessen wir das Restaurant. Wir erkannten, als wir draussen waren, dass der Demonstrationszug inzwischen weitergezogen war. Ohne uns. Und so wusste ich, dass die Demonstration für uns (leider) zuende war. Kurz darauf gingen wir die leere Strasse runter. Wir entdeckten ein zertrümmertes Auto. Dort machte ich noch ein Foto mit dem Handy. Dann sahen wir in der Nähe des Wagens einen Mann mit verschmutzen Kleidung rumlaufen, der betrunken zu sein schien.
"Das Auto gehört dem Bettler?", fragte Julian.
"Nein. Dem kann das Auto nicht gehören", meinte ich. "Denn er sieht so aus, als ob er kein Geld hat."
Dann gingen wir weiter die Strasse runter.
"Nehmen wir den Bus", schlug ich vor.
Wenig später liefen wir schnell zur Bushaltestelle. Doch den ersten Bus verpassten wir. Dann warteten wir und dann nahmen wir den nächsten Bus, der nach kurzer Zeit kam. Wir stiegen in den Bus ein. Wir fuhren eine Weile mit dem Bus durch die Stadt. Ich suchte nach den Demonstranten, doch die waren alle weg. Wir fuhren einige Stationen. Dann hielt der Bus am Potsdamer Platz an und wir stiegen aus. Dann gingen wir die Strasse....runter.
"Da hinten ist das Brandenburger Tor", sagte ich.
"Ja", antwortete Julian. Was er noch sagte, wusste ich später nicht mehr.
Dann gingen wir zu Fuss zum Denkmal für die ermordeten Juden (jüdischem Holocaust-Mahnmal mit . Dort spielten einige Kinder. Sie liefen auf den Mahnmal-Stelen.rum. Dann sah ich einen Mann, der dort aufpasste, dass da keiner auf den Stelen rumlief. Als zwei Kinder auf den Stelen rumliefen, brüllte er sofort los.
"Nicht da rauf. Runter bitte. Nicht auf die Steine", schrie er.
Dann nahmen die Eltern das Kind von den Steinen runter.
Als wir wenig später das Brandenburger Tor erreichten, fragte Julian, was das für ein Haus war, das rechts neben dem Brandenburger Tor steht.
Ich antwortete, dass das die Botschaft der USA (nicht das Konsulat, sondern die Kanzlei) war. Als wir näher auf das Brandenburger Tor zuliefen, sahen wir, dass dort viele Besucher waren und wir waren daher unsicher, ob wir auf der Ebertstrase bleiben sollten oder zur Strasse des 17. Juni gehen sollten. Oder zum Pariser Platz. Als wir sahen, dass sich viele Demonstranten auch auf dem Pariser Platz versammelt hatten und es dort auch eine Bühne gab, auf der einige Personen einige Reden zum Ukrainekrieg hielten, gingen wir zum Pariser Platz und drängten uns in die Menschenmenge. Nachdem wir unsere Masken aufgesetzt hatten und wir einen Platz in der Menschenmenge fanden, wurden auf der Bühne gerade einige Leute interviewt. Wir hörten eine Weile den Rednern zu. Dann sagte Julian": Ich komme gleich wieder."
"Nein", sagte ich.
Dann war er plötzlich weg. Ich suchte ihn und schrie": Julian." Mehrmals. Ich suchte am Rand der Menschenmenge. Doch da war er nicht. Dann ging ich wieder in die Menschenmenge hinein. Auch dort war er nicht. Ich wurde nervös. Dann ging ich zu einer Stelle in der Mitte der Menschenmenge zurück, wo ich ihn verloren hatte, in der Hoffnung ihn zu finden. Doch auch dort war er nicht. Ich rief schon wieder nach ihm. Vergeblich. Dann holte ich mein Handy aus der Tasche und rief ihn an. Doch er meldete sich nicht. Ich war langsam verzweifelt. Wenig später rief Julian mich plötzlich an. Ich nahm das Gespräch entgegen und fragte": Wo bist Du?"
"Ich bin am Brandenburger Tor", sagte er. Dann lief ich schnell durch die Menschenmenge zum Brandenburger Tor an den Säulen, bei denen weniger Menschen waren. Dort traf ich endlich Julian. Ich war froh, dass ich ihn noch getroffen hatte. Ich ermahnte ihn aber beim nächsten mal mehr aufzupassen!
"Ich hatte aber gerufen, dass ich gleich wiederkomme", sagte er.
"Ich hatte nichts gehört", entgegnete ich.
Vielleicht war die Menschenmenge oder der Vortrag zu laut, dass ich ihn nicht gehört hatte. Ich wusste es nicht mehr. Wir redeten noch etwas darüber und vereinbarten klare Abmachungen. Dann schlug Julian vor": Spielen wir."

Und dann spielten wir an einer Säule des Brandenburger Tors Ticken -Kriegen o.ä. Das ging aufgrund meines gesundheitlichen Zustandes schwer. Denn nach ein paar Versuchen war ich erschöpft.
"Gehen wir in ein Cafe", schlug ich dann vor.
"Ja."
Dann gingen wir wieder zur Bühne auf dem Pariser Platz. Dort machte ich noch einige Fotos.
"Komm, Papa", drängte Julian.
Dann gingen wir weiter. Wie gingen zuerst zu Starbucks Coffee. Als wir dort reingingen, merkten wir, dass es dort drinnen zu voll war und dass kein Platz mehr frei war. Und es gab eine grosse Warteschlange vor der Kasse. Wir gingen weiter. Dann kamen wir zu Dunkin Donut. Dort war es auch voll. Dann gingen wir wieder weiter.
"Gehen wir wieder zum Restaurant "Lebensart"", schlug ich vor. Ich sah keine andere Möglichkeit in diesem Moment. Julian war einverstanden.
Dann gingen wir wieder zum Restaurant "Lebensart" auf der Strasse Unter den Linden. Als wir das Cafe erreichten, gingen wir dort rein und setzten uns an einen Tisch. Meinen Impfpass brauchte ich nicht mehr zu zeigen, da ich ihnen diesen schon am Tag davor gezeigt hatte. Ich bestellte eine Fanta für Julian. Und für mich ein Berliner Weisse und ein Stück Pfirsichkuchen. Dann unterhielten uns. Auch darüber, dass unser Miniurlaub schön war.
"Berlin ist toll. Gestern haben wir einiges gesehen. Heute ist Demo-Tag, sagte Julian. Das fand ich auch. Ich wäre am liebsten in Berlin geblieben, weil da mehr los war als in Hamburg. Ich mochte Berlin lieber, da Berlin eine Künstlerstadt war und ich als Künstler eher in die Stadt Berlin mit ihrer grossen Kunstszene passte als in die Stadt Hamburg. Berlin war meiner Meinung nach nicht so spießig und auch offener für neue Ideen. Mehr verrückt. Während Hamburg eher eine Kaufmannstadt ist und eher was für Geschäfts- oder Büroleute ist.
Julian äußerte viel Kluges was ich hier in meinen Tagebuchaufzeichnungen jetzt nicht wiedergebe. Wir tranken unsere Getränke aus. Ich wollte noch was schreiben, lies es aber. Ich rief die Kellnerin zu mir und forderte die Rechnung an, die ich auch wenig später von ihr bekam und ich bezahlte diese. Cafe Lebensart machten sowieso gleich zu um 19 Uhr zu. Und es war gleich 19 Uhr! Kurz darauf verliessen wir das Restaurant und gingen in Richtung Brandenburger Tor.

"Was wollen wir machen?", fragte Julian.
Da wir noch genügend Zeit hatten, sagte ich sinngemäss, dass es besser wäre zum Hauptbahnhof zu gehen und dort unsere Rucksäcke in Schliessfächer einzuschließen. Kurz darauf setzen wir unser Vorhaben die Tat um und gingen am Reichstag und Paul-Löbe-Haus vorbei zum Hauptbahhof. Im Hauptbahnhof fanden wir wenig später dort ein Schliessfach und stellten unsere Sachen (unsere beiden Rucksäcke und die Tüte mit den Souvenirs und eine Mc Donalds-Tüte) rein. Ich warf 4 Euro in den Schlitz des Schliessfachs ein und wollte abschließen. Doch aus irgendeine Grund ging das Schliessfach nicht zu. Also holte ich meine 4 Euro aus dem Schliessfach wieder raus und auch unsere Sachen aus dem Schliessfach. Dann nahmen wir ein Schliessfach weiter runter und stellten dort unsere Sachen rein. Dann warf wieder 4 Euro in den Schlitz rein. Und wenig später klappte es: Das Schliessfach liess sich abschliessen nachdem wir unsere Sachen dort verstaut hatten. Dann gingen wir durch den Berliner Hauptbahnhof und fuhren mit der Rolltreppe runter und gingen zum Ausgang Washingtonplatz. Dann gingen wir über den Washingtonplatz an der Flüchtlingsunterkunft vorbei. Wenig später gingen wir über die Gustav-Heinemannbrücke, dann zum Spreebogenpark und dann später am Reichstag vorbei wieder bis zum Brandenburger Tor. Dort machte ich noch einige Filmaufnahmen.
"Wollen wir besser zur Straße des 17. Juni gehen? Denn jetzt ist es dunkel", fragte Julian.
"Nein. Es geht."
Dann gingen wir zum Venusbassin.
"Hier ist der Venusbassin", erklärte ich.
Doch es war zu dunkel, um viel erkennen zu können. Dann gingen wir weiter. Dort war es aber noch dunkler, um was zu erkennen. Denn es gab keine Laternen. So beschlossen wir nicht weiterzugehen, sondern nach rechts auf die Strasse des 17. Juni zu marschieren. Was wir wenig später auch taten. Dann gingen wir eine kurze Strecke in Richtung Siegessäule.
"Wir sollten besser umkehren", schlug ich vor.
Zwar hatten wir noch Zeit. Aber ich hielt es für besser Richtung Hauptbahnhof zu zu gehen. Kurz darauf sagen wir auf einen Weg, der zur Strasse des 17.Juni führte, einige Kaninchen weglaufen.
Und dann gingen wir auf einen Weg, der uns wieder zur Strasse des 17. Juni führte. Julian lief dort noch einigen Kaninchen hinterher. Ich versuchte das mit dem Handy zu filmen. Als sie Kaninchen weg waren, machte ich mit meinem Handy noch einige kurze spontane Videos auf die Schnellle. Ich war froh, dass ich genug Material für meinen Film hatte. Dann gingen wir wieder zum Brandenburger Tor zurück. Und danach auf den Anfang der Strasse des 17. Juni. Wir gingen dort zum Imbisskiosk, denn ich wollte für Julian eine Wurst kaufen. Als ich einen Imbisskiosk erreicht hatte, fragte ich dort den Verkäufer nach einer Currywurst und eine Berliner Weisse rot oder grün.
"Eine Currywurst haben wir nicht", sagte der Verkäufer
"Schade. Haben Sie Berliner Weisse?", fragte ich.
"Wenn ich Ihnen einen Tipp geben kann, kaufen Sie dies besser in einem Supermarkt im Hauptbahnhof, als hier 3,50 Euro auszugeben. Lohnt sich nicht", meinte er.
"Stimmt. Ich gehe dorthin", sagte ich.
"Es ist teuer, wenn man Probleme hat."
Dann kamen wir auf Corona zu sprechen.
"Ich bin Veranstaltungstechniker. Hatte kaum was zu tun. Ich such mir aber was Neues."
"Ja..."
Er zeigte auf seinen Kumpel, der in unserer Nähe am Imbisskiosk stand. "Das ist mein Kumpel. Er musste sich auch was Neues suchen. Er arbeitet in der Gastronomie. Er musste auch viel durchmachen."
Er erzählte noch etwas über seine Situation. Dann verabschiedete ich mich von ihm und wünschte ihm Glück und Gesundheit.
Dann beschloss ich am Hauptbahnhof das Bier zu kaufen. Also gingen wir vom Brandenburger Tor in Richtung Hauptbahnhof zurück.
Wenig später gingen wir am Washingtonplatz an den Zelten für Flüchtlinge vorbei. Dort waren viele Flüchtlinge. Viele Flüchtlinge kamen an mit Grosseltern, teilweise mit Kindern, mit Haustieren... Einige waren verletzt, traumatisiert, viele hatten Familie oder Angehörige in der Ukraine zurückgelassen. Einige, die gut davongekommen waren, waren froh endlich "raus" aus der Ukraine zu sein. Man konnte sich das gar nicht vorstellen, was diese Menschen in der Ukraine durchgemacht hatten! Das machte uns auch betroffen.
Am Hauptbahnhof waren zum Glück viele freiwillige Helfer, die rund um die Uhr arbeiteten, um den aus der Ukraine geflüchteten Flüchtlingen zu helfen. Sie besorgten ihnen Unterkünfte, Verpflegung...und das war nicht so einfach! Denn täglich kamen 10.000 Flüchtlinge an und die Stadt Berlin war damit überfordert. (Ich kann nur das Beste hoffen.)

Dann erreichten wir den Berliner Hauptbahnhof. Zuerst holten wir unsere Sachen aus dem Spint. Da die Zeit knapp war, gingen wir nicht mehr zum Supermarkt im Hauptbahnhof (so wie ich das vorgehabt hatte), sondern gingen direkt zum Currywurststand 36. Dort bestellte Julian sich eine Wurst und Pommes. Und ich nur eine Wurst. Auf unseren Wunsch hin beeilte er sich mit der Zubereitung und wir bekamen- nachdem ich alles bezahlt hatte- schnell unser Essen.
"Wir müssen los", sagte Julian.
Dann liefen wir mit unseren Sachen und den eingepackten Essen zur Rolltreppe, führen runter und liefen zu Gleis 7. Zuerst stiegen wir dort ein in einen Zug nach Hamburg. Dann erfuhren wir im Zug von einigen Fahrgästen, dass der Zug, in dem wir gerade waren, falsch war! Ich fragte daraufhin eine Touristin, was wir in unserer Situation tun sollten .
"Ist doch sowieso alles egal. Da sind Bauarbeiten, Ukraine-Krieg. Einfach drin bleiben. Stört keinen mehr", riet uns die Frau.
Zuerst war ich unentschlossen. Dann sprach ich mit einem anderen Fahrgast über meine Situation, der mir riet lieber auszusteigen und den darauffolgenden Zug zu nehmen. Da sei ich auf der sicheren Seite! Also stiegen ich und Julian wieder aus dem Zug aus. Ich fragte auf dem Bahnsteig erneut einen Mann, der ein Hut und Kopfhörer trug, nach dem richtigen Zug. Dann zeigte der Mann mit Hut und Kopfhörer auf die Anzeige. Als "unser falscher Zug" kurz darauf abfuhr, änderte sich kurz darauf die Anzeige und der Zug nach Hamburg mit der richtigen Nummer (die mit der Nummer auf meinem Reiseticket identisch war) erschien. Als der richtige Zug nach Hamburg einrollte, war ich erleichtert. Der Mann mit dem Hut hatte recht behalten. Wir stiegen in den richtigen Zug ein. Wir rannten dann durch die Zug, um den Bereich der 2. Klasse zu suchen. Ein Mann sagte, das die 2. Klasse hinten wäre. Ich sagte aber, dass ich den Speisewagen vorne im Zug gesehen hatte... Der Mann erkannte denn den Irrtum. Wir alle sind durcheinander heutzutage,...dachte ich. Dann rannte ich mit Julian in Fahrtrichtung zum Speisewagen und dann erreichten wir die 2. Klasse. Wir fanden dann in einem 2. Klasse-Abteil einen Tisch mit vier freien Sitzplätzen. Nachdem wir unsere Sachen Tüte, Rucksäcke..)
auf den Boden gestellt hatten, assen wir am Tisch dort unsere Currywurst auf und unterhielten uns. Einerseits wären wir gerne noch in Berlin gewesen. Auf der anderen Seite war ich froh endlich aus Berlin abzureisen. Denn ich hatte noch viel in Hamburg zu tun. Wenig später fuhr der Zug los. Ich wollte später während der Fahrt zeichnen. Doch daraus wurde nichts. Ich war erschöpft und schlief im Zug die meiste Zeit. Dann erreichten wir um 23:30 Uhr den Hamburg Hauptbahnhof. Wir stiegen aus und gingen durch den Bahnhof. Später nahmen wir die U-Bahn und fuhren bis Fuhlsbüttel. Dann nahmen wir noch den Bus. Um 0:30 waren wir in meinem Reihenhaus zurück. Julian berichtete später seiner Mutter und Freunden was erlebt hatte. Ich legte im Wohnzimmer meine Tasche ab und meine Souvenirs aus Berlin. Ich gab wenig später meiner Lebensgefährtin und Denise die Souvenirs.
Dann gingen ich und Julian später schlafen.




















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Datum

2022-03-13

Räumlicher Geltungsbereich

Berlin

Urheber

Berthold von Kamptz

Rechte

CC BY-SA 4.0

Sprache

de

Nutzungsrechte

Nutzung bis 11.12.2032 / 13:23 bestätigt