Corona-Konzert in Mollie's Bar am 8.3.2023

Objekt

Titel
Corona-Konzert in Mollie's Bar am 8.3.2023
Beschreibung
Corona-Konzert in Mollie's Bar am 8.3.2023

Nach dem Konzert in Geesthacht im "Hansa-Eck" am Worther Weg 40 am 18.2.2023 (wo Wolfgang mich an seinem 70. Geburtstag auf die Bühne geholt hatte und auf diese Weise auch einige Aufnahmen für meinen Film "das Messer" gemacht werden konnten) stand nun ein weiterer Auftritt heute Abend in Mollie's Bar an. Alles war sehr kurzfristig organisiert. Ich wollte das Beste daraus machen.

Nachmittags um ca. 15 h kam mein Vater bei mir zu Hause zu Besuch. Als er an der Tür des Reihenhauses stand, bat ich ihn rein. Dann führte ich ihn ins Wohnzimmer und er setzte sich auf die Couch. Dann lief ich in die Küche und füllte kurz darauf Wasser in den Wasserkocher und machte es warm. Dann macht ich mir und ihm eine Tasse Karamellcappuccino, die ich kurz darauf ins Wohnzimmer brachte. Dann sassen wir beide auf der Couch und tranken den Karamell-Cappuccino. Ich zeigte meinem Vater meine Rechnungen (auch Handwerkerrechnumgen), die sich in letzter Zeit bei mir aufgetürmt hatten und wir redeten über meine (durch die Preissteigerungen) schwieriger gewordene finanzielle Situation. Mein Vater wollte mir -wie so oft seit Corona - helfen. Und ich wollte sparen! Auch erzählte ich, dass ich Angebote erhalten hatte meine Zeichnungen, Comics und illustrierten Geschichten auf Comicmessen zu präsentieren. Natürlich würden dann Reise- und Tisch- oder Standkosten anfallen (ein Tisch würde z.B. auf der Comiciade 25 Euro kosten...). Das abzusagen wäre (in meinen Augen zumindest) nicht klug, da ich doch auch mit meinen Zeichnungen und Bildern Geld verdienen könnte. Ich wollte mir ja noch Optionen freihalten. In diesen Zeiten der Preissteigerungen konnte ich als Künstler froh sein, dass überhaupt was lief...Und ich hatte das Glück, dass - nachdem einige Werke von mir in einigen Museen übernommen worden waren (z.B.in Österreich) - ich in letzter Zeit mehr Angebote bekam...
Ich war bei dem Gespräch mit meinem Vater immer noch sehr müde und angespannt, denn ich hatte in den letzten Tagen einige Schlafprobleme gehabt. Denn ich hatte letzten Monat eine Kontopfändung gehabt (die aber aufgehoben worden war mit Hilfe meines Vaters, der in dieser Zeit auf Teneriffa Urlaub gemacht hatte und dort Bronchitis hatte) und danach ging eine Kredit-Rate zurück (was auch später irgendwie gelöst wurde) ...Als wir redeten, sass ich an der Stelle, wo die Wohnzimmer-Couch eingefallen war (obwohl die erst ein Jahr alt war). Da ich einige Kissen an dieser Stelle untergelegt hatte, war das Sitzen an dieser Stelle nur deshalb so erträglich. Ich sass auch gerade und ich verhinderte auf diese Weise, dass die Couch völlig an dieser Seite einkrachte. Eigentlich hätte ich damals (wie mein Arzt mir riet) das Sofa umtauschen müssen, aber das Möbelgeschäft in HH-Norderstedt, wo ich die Couch gekauft hatte, war in der Coronazeit pleite gegangen und deshalb war es so, wie es eben war. Und ich hatte nun einfach nicht das Geld, mir eine neue Couch oder Garnitur kaufen zu können. Falls ich gar nicht mehr an dieser Stelle sitzen konnte, könnte ich mich etwas nach links neben die eingefallene Stelle setzten. Das würde das Problem etwas lösen. Oder mir doch demnächst, wenn es mir finanziell besser ging, eine neue, billige Couch kaufen (Second-hand)...

Julian spielte in dieser Zeit Playstation. Später schauten mein Vater und ich ihm dabei zu. Dann schlug Julian vor, dass wir "Schummel-Monopoly" spielen sollten. Wir taten das kurz darauf und bauten das Spiel auf dem Wohnzimmertisch auf. Und nachdem das Spielgeld verteilt worden war, fingen wir an zu spielen. Ich war etwas nervös, unkonzentriert und in meinen Gedanken bei meinem Auftritt an diesem Abend. Denn es war wenig oder alles lose von meiner Seite her organisiert worden, meine Rhythmen im Keyboard waren noch nicht richtig eingestellt worden und ich hatte wenig geprobt. Aber ich hatte genug Songtexte im Kopf und war in der richtigen Stimmung, um improvisieren zu können.....
Wir spielten noch einige Zeit Monopoly. Dann kam ein Schulfreund von Julian zu Besuch. Er bekam dann auch Spielgeld von uns, eine Figur und spielte mit uns. Nach etwa einer halben Stunde (ich war in dieser Zeit etwas postcovidbedingt abgespannt), fielen mir zeitweise mehrmals die Augen zu. Später in der Küche ass ich eine Kleinigkeit. Wenn ich müde oder erschöpft war, ass ich ab und zu oder öfters eine Kleinigkeit, so dass ich auch so einigermaßen wach war und was was tun konnte, um ohne Störungen arbeiten zu können, mit den Kindern spielen zu können, musizieren zu können ...Das war auf Dauer ungesund, ich bin dadurch durch das Trinken von koffeinhaktigen Cola beim Arbeiten und Essen von Snacks während meiner postcovidbedingten Müdigkeit auch dicker geworden in den letzten Monaten ab Weihnachten 2022. Vor Weihnachten war ich wesentlich schlanker, wenn ich alte Videos angucke aus dieser Zeit (zum Beispiel die Dreharbeiten für meinen Film "das Messer").

Nachdem ich mit meiner Familie zu Ende Monopoly gespielt hatte, holte ich mein Keyboard und mein Keyboardständer aus einer Ecke des ziemlich unaufgeräumten Kellers. Auch eine Woll-Decke. Mein Keyboardkabel zur Steckdose musste ich lange im Keller suchen, denn ich war seit längerer Zeit im Keller beim Aufräumen und daher sah es teilweise chaotisch aus und manche Dinge konnte ich in meiner Unordnung nicht finden. Besonders im Bereich der Waschmaschine. Später duschte ich mich im Bad. Auch rasierte ich mich, band meine Haare zu einem Zopf. Ich fragte Maria um Rat, was ich für meinen Auftritt an diesem Abend anziehen sollte. Sie riet mir ein weißes Hemd anzuziehen und nicht ein blau-weiss-kariertes Hemd - so wie ich das vorher ursprünglich wollte. Ich zog mir ein weißes T-Shirt und das weiße Hemd an, darüber ein schwarzes Jacket, das ich aus dem Keller holte. Ansonsten zog ich mir eine Jeanshose an und trug dazu lockere Strassenschuhe. Alles ganz locker. Zumindest versuchte ich locker zu sein und meine Probleme zu vergessen. Was mir auch (auch aufgrund meines Glaubens) gelang.


Ich nahm dann mein Keyboard unter den Arm, das ich in eine grosse Wolldecke eingepackt hatte und in die andere Hand nahm ich meinen Rucksack mit dem Keyboardkabel. Dann verliess ich das Reihenhaus, ging zur Bushaltestelle und fuhr mit dem Bus 174 zum Bahnhof Fuhlsbüttel. Von dort fuhr ich mit der Bahn zum Jungfernstieg. Dort stieg ich um in die U 2 und fuhr bis zur Station Baumwall. Als die Bahn dort am Bahnsteig anrollte, stieg ich mit dem Keyboard unter dem Arm aus der Bahn. Es war ziemlich im Bahnhof und auch außerhalb des Bahnhofs kalt. Aber zum Glück nicht so kalt, dass es unerträglich war. Ich verliess mit dem Keyboard unter dem Arm den Bahnhof, lief über die Strasse und erreichte dann die Niederbahnbrücke. Ich ging mit dem Keyboard und dem Rucksack am Arm einige Meter über die Niederbahnbrücke. Kurz machte ich halt und blickte in der Dunkelheit auf die nicht immer leicht oder sofort erkennbaren Schiffe und Häuser am Hafen in der Ferne, deren Lichter wie Punkte auf einem Gemälde wirkten. Ich machte mit dem Handy einige Fotos und Videos von den Schiffen und Häusern am Hafen. Ich machte auch Fotos vom Niederhafen. Und vom Binnenhafen. Dann fuhr ein Taxi langsam an mir vorbei und hielt nicht weit von mir entfernt vor einer Ampel. Ich lief auf den Taxifahrer zu, signalisierte, dass ich das Taxi nehmen wollte. Nachdem der Taxi aus dem Taxi ausgestiegen war, öffnete er seinen Taxi-Kofferraum und wir luden mein Keyboard dort ein. Dann stieg der Taxifahrer vorne an der Steuerseite ein und ich hinten im Taxi ein. Dann fuhren wir los.



Wir kamen ins Gespräch. Wir sprachen über das, was an diesem Abend in der Mollies's Bar "abgehen" sollte. Nach 10 Minuten fahrt in der Dunkelheit am Hafen Landungsbrücken kam er Fischwertwiete an. "Hier sind wir. Viel Glück beim Konzert", sagte der Taxifahrer.
Ich stieg aus. Dann holten wir das Keyboard aus dem Kofferraum.
Kurz darauf bezahlte ich die Taxifahrt.
"Dann viel Glück," sagte der Taxifahrer. Dann stieg er ein und fuhr los.
Dann ging ich an der Strasse Kehrwieder vorbei an den dunklen Häusern mit den hellereleichteten Fenstern, die wie Augen aussahen. Und an dem Wasser, dessen Lichter der Schiffe sich in der Dunkelheit des Wasser spiegelten. Ich erreichte Mollie's Bar gegen kurz vor 21 Uhr.
Der Veranstalter begrüßte mich.
"Herzlich willkommen. Dann schließe ich mal Sein Keyboard an. Hast du Kabel?", sagte er.
"Ja. Alles dabei."
Dann schloss er das Keyboard an. Es fanden dann Aufbauten auf der Bühne statt. Ich traf auf auf den Musiker und Musikproduzenten Randall, der mir sofort sympathisch war. Wir beschlossen zusammen aufzutreten. Ich sprach auch mit dem Gitartrsten, Bassisten, Schlagzeuger. Wir beschlossen einfach zu "improvisieren". Und so ging ich zuerst ans Keyboard und begleitete Radall beim Singen. Dann ging ich abs Mikrophon, nahm den Text von The My Up And Downs. Ich änderte den Text und machte daraus einen Coronatext. Dann sang ich": My up and downs are reflected my life. I worked very hard. Studiowork is very hard. Can't you see my emptiness. Of my soul. Of my heart. I worked the nights through. Studio work is very hard. Can't you see my emptiness. Life with Corona ist very hard.... I worked the nights through...." Ich sang eine Weile. Dann war der Auftritt zu Ende. Die Publikumsresonanz war gut. Im Publikum war auch - so erfuhr ich - auch Hannes Bauer, Gitarrist von Udo Lindenberg. Ich unterhielt mich nach dem Konzert noch mit einigen Musikern. Und verabredete mich mit Randell am nächsten Tag in seinen Musikstudio in HH-Rothenburgsort. Später verabschiedete ich mich von Randall, von den anderen Musikern und von dem Veranstalter. Dann griff ich mir mein Keyboard und meine Sachen und verliess Molly's Bar.
(Am nächsten Tag, am 9.3.2023, passierte in HH das Alsterdorf-Attentat in der Deelböge 17, bei dem ein Freund von mir ums Leben kam.)
Datum
2023-03-08
Räumlicher Geltungsbereich
Hamburg
Urheber
Berthold von Kamptz
Rechte
CC BY-SA 4.0
Sprache
de
Nutzungsrechte
Nutzung bis 27.12.2033 / 19:19 bestätigt