Gedanken einer Pflegekraft im Altenheim
Objekt
Titel
Gedanken einer Pflegekraft im Altenheim
Beschreibung
Morgen habe ich wieder Dienst. Spätdienst in einem Altenheim. Im Moment haben wir noch keine Coronainfektion.
Trotzdem beginnt für mich eine Schicht mit Zweifeln und Sorge. Ich muss mehrere Bewohner versorgen, die MRE haben. Und ich habe nur eine einzige Schutzmaske, die ich seit Tagen verwende. Mit der ich zu mehreren Personen muss. Ich fühle mich hilflos und mache mir Sorgen, dass ich die Keime verbreite, sie mit nach Hause nehme, auch wenn ich alles versuche, dass es nicht passiert. Die mir noch gebliebenen Möglichkeiten nutze.
Ich fühle mich, wie viele meiner Kollegen, alleine gelassen. Wir waren vorher schon unterbesetzt, von der Bezahlung will ich gar nicht anfangen.
In einem Land wie Deutschland ohne Hilfsmittel arbeiten zu müssen, schockiert mich. Die Erwartungen, die an uns gestellt werden, von der Politik und der Bevölkerung,bereiten mir Sorge. Da nutzt auch kein abendlicher Applaus. Wir brauchen keine klatschenden Hände...wir brauchen helfende. Wir sind auch nur Menschen, die vorher schon bis zur Erschöpfung gearbeitet haben... Denn sind wir ehrlich: In den letzten Jahren wurden wir respektlos behandelt. Arschabwischen kann doch jede(r)... Das sagte vor nicht allzu langer Zeit die Großmutter eines Azubis zu ihm. Und auf einmal sind wir systemrelevant. Wir sind wichtig.
Im Gegensatz zu Fluglotsen, die mitten im Urlaubsverkehr streiken, nutzen wir den Moment, wo alle sich auf uns verlassen, aber nicht um zu streiken. Wir können es nicht, denn es hängen Leben daran. Unser Gewissen hindert uns daran. Wir werden arbeiten, bis wir selbst krank zusammen brechen.
Hoffnung,dass sich etwas ändert, die habe ich nicht.
Trotzdem beginnt für mich eine Schicht mit Zweifeln und Sorge. Ich muss mehrere Bewohner versorgen, die MRE haben. Und ich habe nur eine einzige Schutzmaske, die ich seit Tagen verwende. Mit der ich zu mehreren Personen muss. Ich fühle mich hilflos und mache mir Sorgen, dass ich die Keime verbreite, sie mit nach Hause nehme, auch wenn ich alles versuche, dass es nicht passiert. Die mir noch gebliebenen Möglichkeiten nutze.
Ich fühle mich, wie viele meiner Kollegen, alleine gelassen. Wir waren vorher schon unterbesetzt, von der Bezahlung will ich gar nicht anfangen.
In einem Land wie Deutschland ohne Hilfsmittel arbeiten zu müssen, schockiert mich. Die Erwartungen, die an uns gestellt werden, von der Politik und der Bevölkerung,bereiten mir Sorge. Da nutzt auch kein abendlicher Applaus. Wir brauchen keine klatschenden Hände...wir brauchen helfende. Wir sind auch nur Menschen, die vorher schon bis zur Erschöpfung gearbeitet haben... Denn sind wir ehrlich: In den letzten Jahren wurden wir respektlos behandelt. Arschabwischen kann doch jede(r)... Das sagte vor nicht allzu langer Zeit die Großmutter eines Azubis zu ihm. Und auf einmal sind wir systemrelevant. Wir sind wichtig.
Im Gegensatz zu Fluglotsen, die mitten im Urlaubsverkehr streiken, nutzen wir den Moment, wo alle sich auf uns verlassen, aber nicht um zu streiken. Wir können es nicht, denn es hängen Leben daran. Unser Gewissen hindert uns daran. Wir werden arbeiten, bis wir selbst krank zusammen brechen.
Hoffnung,dass sich etwas ändert, die habe ich nicht.
Datum
29.03.2020
Räumlicher Geltungsbereich
Wetzlar
Urheber
Alekto
Rechteinhaber
Ja
Rechte
CC BY-SA 4.0
Alternativer Titel
#Pflege #systemrelevant #Arbeit #Pflegepersonal #Sorge #Hoffnung #gemeinsamKlatschen #alleine #Mundschutz #Altersheim
Sprache
de
Nutzungsrechte
Nutzung bis 19.04.2031 / 7:19 bestätigt