mydailycoroenchen

Objekt

Titel
mydailycoroenchen
Beschreibung
Am 13. März 2020 habe ich in meinem Atelier PAS mein erstes Coroenchen gehäkelt. Angeregt von einem ‚farbenfrohen’ Virus-Bild im Fernsehen. Bis zum 13. Juni 2020 entstanden nach und nach über 150 Exemplare und keines glich exakt dem anderen.
Die ersten Coroenchen konnten bereits während des Lockdowns im Frühjahr auf meiner Homepage pas-kunst.de bestaunt werden, sowie auf Instagram unter #mydailycoroenchen.

In der darauf folgenden Zeit fingen die ‚Cs‘ an zu mutieren. Zunächst so groß wie meine Hände, wuchsen sie mehr und mehr an, verknäulten und vermehrten sich, ballten sich zusammen. Veränderten Form, Farbe, Struktur und sie besiedelten meine Räume. Darüber hinaus mussten die Coroenchen hinaus in die Welt, bunt, geheimnisvoll und überall, wie es ihre Veranlagung ist, denn sie haben offensichtlich eine klare Aufgabe: Besiedeln. Besiedeln. Besiedeln.

Bei Coroenchen #61 kam es plötzlich zu einer überraschenden und unerwünschten Fremdbesiedelung auf dem Instagram account #mydailycoroenchen: der Hinweis des Bundesgesundheitsministeriums auf den Virus. Das fanden die kleinen Chaoten gar nicht prickelnd. C schmollte, verzog sich tagelang.

Nachdem es aber gar nicht so einfach war, all die Coroenchen wieder zusammen zu trommeln – sie sind flüchtig wie nix, kaum zu fassen und sehen immer wieder anders aus – war ich glücklich darüber, nach einer kurzen ‚Zwangspause’, trotzdem weitere ‚C’s zeigen zu können. Schließlich ließen sich 150 von den kleinen wilden Chaoten ablichten. Sie haben inzwischen sogar ihr eigenes ‚C’ Journal und eine große Fangemeinde.
Diese traf sich Mitte Oktober unter dem Titel „Besiedelung - was wäre, wenn es stimmt, dass wir da durch müssen?“. So rückten vier Tage lang die Coroenchen die Kunst und ihre Rolle in der vom großen C veränderten Welt in den Mittelpunkt. 
100 Gäste besuchten die performative Ausstellung in meinem Lebensraum, ein Gedanke formte den nächsten, der Diskurs war lebendig und das große C begleitete – wenngleich unausgesprochen – Künstlerin und Gäste.

Wenn Kunst Raum erschließt, wenn Kunst Mikroben häkelt, wenn Kunst Mögliches auslotet, schweben Fragen im Raum. Dann werden Wucherungen planlos richtungsweisend. Wie der Mensch am wilden Ort, wie die Mikrobe am und im Menschen, so erobert Kunst und schafft neue Bezüge, Verbindungen und Verwirrungen.

In jedem Fall findet sich Inspiration auf der Sinnsuche hinter dem Leben von Mikroorganismen, mit dem versöhnlichen Namen ‚Coroenchen‘, welche in versponnener Buntheit ins Zentrum des Interesses kugeln, rauschen, fliegen, rollen, springen.
Weitere informationen und weiterer C-Zuwachs unter www.pas-kunst.de
Datum
seit dem 13. März 2020 fortlaufend
Räumlicher Geltungsbereich
Atelier PAS, Fürth, Königstraße145
Urheber
Atelier Petra Annemarie Schleifenheimer
Rechteinhaber
Ja
Rechte
CC BY-SA 4.0
Sprache
de
Nutzungsrechte
Nutzung bis 01.04.2031 / 9:13 bestätigt
Marker
Leaflet © OpenStreetMap contributors