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"Anna Würth"
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Kunst im Visier
Weil es mir unter der Schutzmaske im Sommer zu warm wird, trage ich abwechselnd ein Visier. Auch heute im Photo.Kunst.Raum in Hamburg, der gerade wiedereröffnet wurde. Dort treffe ich zum 1. Mal nach langer Zwangspause Carmen Oberst, die Galeriechefin. Ebenfalls mit Visier. In die Arme fallen, wie sonst, dürfen wir uns nicht, aber gemeinsam Kunst erleben – an den Wänden und mit „Inszenierungen des Augenblicks“. Spontan legen einzelne Künstler mit Improvisationen los, im gebotenen Abstand. Auch in den folgenden Wochen laufen Kunst-Darbietungen bis Ende Juli zum Thema „Ende gut alles gut“. -
Hände und Herzen
In London ist es die grosse Kunst, im Hamburger Grindelviertel eher die der Kleinen, die im Lockdown in den Fenstern erscheint. Im Haus mir gegenüber zieren farbenfrohe Hände und Herzen Bäume aus Papier. Nebenan grüssen Kinder mit Zeichnungen gegen die Langeweile und mit bunten Schmetterlingen aus Nudeln ihre Kita Bornstrasse. Zu unser aller Freude. Die Great Big Art Exhibition, das von Antony Gormley und anderen initiierte britische Projekt der Galerie zur Strasse, sehe ich mir virtuell an. -
Kaffee & Kuchen nur mit Snutenpulli
Auf gut Hamburgisch fordert dieses Restaurant an der Elbe zum Maskentragen auf. -
Nix ohne Snutenpulli
Take-Away an der Elbe. -
Let it shine
Als meine Kirchengemeinde im neuen harten Lockdown kurzfristig alle Präsenz-Gottesdienste bis Anfang Januar absagte – vor allem den so liebevoll und akribisch geplanten Weihnachtsparcours – war ich enttäuscht und traurig. Doch dann konnte ich ihre schwerwiegenden Argumente nachvollziehen und bin nun erleichtert, dass durch diesen Akt der Verantwortung und Solidarität so viele Menschen mehr geschützt werden. Auch an anderen Orten gibt es den Appell auf Verzicht und damit grössere Sicherheit. Als Alternative kommen neue digitale Angebote von Andachts-Videos und ausgesuchte Kirchenmusik. Also werden wir zu zweit im Kerzenschein zuhause feiern, mit den vertrauten Liedern, ohne Maske – und als Blankeneser Gemeinde miteinander alle zur selben Zeit „Oh du fröhliche“ und später „Stille Nacht“ singen. Gern auch im Garten und auf dem Balkon. Dabei gilt: alle Lichtquellen an, vor allem die des Herzens – für den Frieden im Haus und den Frieden auf der Straße. Dafür ist auch die Weihnachtskollekte „Brot für die Welt“ gedacht, die genau so gut überwiesen werden kann. Licht und Zuversicht sind auch das Motto meiner diesjährigen Grusskarte: „Let it shine“. -
Graffiti im Treppenviertel
Auf einer hohen Mauer in Blankenese steht in kleinem Schriftzug: AM ENDE. -
Pop-Up-Treff
Ab jetzt also nur noch ein Buddy. Freundin, Kumpel oder die Patentochter in Hamburg. Sie treffe ich zu beider Sicherheit auf dem Hausflur im 4. Stock. Rechts und links neben meine Wohnungstür habe ich Stühle hingestellt, in exakt 2 Metern Abstand. Vor ihr einen kleinen Tisch mit Geschenk, Getränk und ganz viel Liebe. Mir fehlt es so sehr, sie zu umarmen – das tun wir nun mit Worten und Augen. So sitzen wir im Mantel vor der Tür und führen Privatgespräche im offenen Raum. Bis unser Lachen zu laut und albern wird – da zücken wir den Kalender für den nächsten Pop-Up-Treff im Treppenhaus. -
Vom Lichtblick zehren
Den ersten Schock und die Besinnungsphase aus dem Frühjahrs-Lockdown habe ich in einem Bild gestaltet, das ich später mit einer Fotografie kombinierte, die im Corona-Sommer an der Elbe entstand. Ich wollte einen Lichtblick zeigen, mein Aufatmen und die Erwartung einer Besserung der Lage. Mitte November gibt es daran Zweifel. Auch meine Ansteckungsangst nimmt zu. Deshalb bin ich froh, dass mein Bild “Hoffnungsschimmer” jetzt im Helenenstift ausgestellt ist. Und ich hoffe, trotz steigender Zahlen werde ich weiterhin Zuversichtliches in Wort und Bild fassen – auch zu meinem eigenen Besten. -
Was das RKI so alles empfiehlt
Vor dem Café „Gundermann“ im Grindelviertel steht auf einem Schild für Take-Away blumenumrankt: „Das Robert-Koch-Institut empfiehlt: Kaffee To Go, Bagels To Go, Mittagstisch To Go.“ And there we go. -
Ein Surfbrett für die Zweite Welle
Schieflage allerorten. Jetzt, da die Corona-Zahlen auf Höchstwerte steigen und wieder eine Notbremse gezogen werden muss, verstärkt sich auch der Lockdown-Blues. Was habe ich dagegen in der Hand? Wenn ich mir im Taxi zum Arzt Altersdiskriminierung anhören muss und ich im Bus beim Dichtestress bepöbelt werde, weil ich eine Maskenverweigerin anspreche und sie hasserfüllt „Du Nazi" brüllt – fallen mir die besten Antworten leider erst zu Hause ein. So bleibt ein mulmiges Gefühl, nicht nur zu dieser, sondern zur Gesamtsituation. Wie ziehe ich mich aus der Depri-Falle am eigenen Schopf heraus? Ich erinnere mich an den Satz von Aristoteles, den ich vor Monaten für die "Verschwundene Wand" einsandte. Bei dieser einmaligen Installation in 10 europäischen Ländern werden auf 6000 Holztäfelchen populäre Zitate präsentiert als Zeichen der Vielfalt Europas. Passanten können sie mit nach Hause nehmen, z.B. auf Zypern im November in Limassol. Der Satz heisst: "Freude ist die Gesundheit der Seele". Vielleicht hilft er ja einem Betrachter – so wie mir jetzt –, da ich mich darauf besinne, in diesen unsicheren Zeiten auch die kleinsten Alltagsfreuden bewusst zu genießen und selbst in der Routine Überraschendes und Schönes zu entdecken. Es ist so viel Geschenk um uns. Und liegt auch darin, anderen mit Kleinigkeiten und guten Worten Freude zu machen. Dabei im Ohr das gute alte Glücks-Motto von Goethe, das uns schon als Kindern eingetrichtert wurde: "Denn die Freude, die wir geben, kehrt ins eigene Herz zurück". Yes we can. So entstand in tiefer Nacht mein Bild „Freude in dunklen Zeiten“. -
DisTanz – mit Sicherheit ins Theater und Kino
Endlich wieder erwartungsvoll im Theatersessel sitzen. Dank durchdachter Abstände und Lüftung haben wir uns sicher gefühlt und konnten die virtuose Aufführung des Bundesjugendballetts im Ernst Deutsch Theater in vollen Zügen geniessen. Endlich wieder Bühnenerlebnisse live – wenn auch mit „DisTanz“, so der Titel des Programms. Auf der Couch lagen wir im Juli – im Kino – so hiess der Film im Abaton, unser erster nach 5 Monaten. Auch hier purer Seh- und Hörgenuss durch ein gutes Sicherheitskonzept. Der amüsante Streifen mit Tiefgang entführte uns nach Tunesien – jetzt, da wir nicht mehr ins Ausland fliegen, eine besondere Freude. -
Zeitenwende / Verwandlung
„Zeitenwende und Heimatfieber“, so heisst die diesjährige Ausstellung und Benefiz-Auktion des Hamburger Hospizes. Ich beteilige mich mit meiner Fotomontage „Hoffnungsschimmer“, die während und zur Coronazeit entstanden ist. Die Arbeit an dem Bild hat mir Freude gemacht und sie hat mir durch eine belastende Phase geholfen. Die Kunstausstellung mit verdeckter Versteigerung läuft bis Dezember, ebenfalls online. Unter den 60 Exponaten ist auch ein Werk von Udo Lindenberg. „Zeitenwende im Jahre 2020“ heisst ein Büchlein von Antje Kelle. Darin: „Alternativen / Wir werden / mit dem Virus leben müssen / und manches unterlassen / was uns wichtig war. / Vieles aber / können wir heilsam verwandeln. / Und wenn Singen bedenklich ist / dann summen wir eben.“ Zu diesem Thema hängt in der aktuellen Ausstellung des Photo.Kunst.Raum Hamburg obenstehendes Bild von mir mit eingearbeiteter Lyrik, die englische Version meines Gedichtes „Chaos verwandeln“: „Changing Chaos / saying YES saying NO / spitting out the wasp / out of your mouth / enter unknown territories“. -
Long Time no Sea
Endlich wieder Urlaub, diesmal mit Nahlust statt Fernweh. Für uns als doppelte Risikogruppe sind Flieger noch tabu. Also Ostsee – und zwar an den Ort, von dem man uns vor 6 Monaten zurückschickte in den Lockdown. Diesmal dürfen wir wohl bleiben und nehmen unser erstes Frühstück – wegen der Abstands- und Schichtregeln – in der Hotelbar ein, mit bequemen Sesseln und Meerblick. Auf dem Pflaster der Strandpromenade begrüßt uns ein blauer Schriftzug “Du wirst geliebt!” von der Komplimentewerkstatt und ein Schild des Seebads Travemünde “Long Time no Sea”. Wohl wahr Also hinein ins kühle Vergnügen. Wie herrlich, endlich wieder Sand unter den Füssen und den riffeligen Meeresboden spüren und wie mich die Wellen umspielen. Das alles früher so selbstverständlich und nun heiß ersehnt und überaus kostbar. Auch hier beim “Erstkontakt” mit diesem Element nach langer Abstinenz Tränen der Dankbarkeit. Bin immer mehr nah am Wasser gebaut. Am Nachmittag dann langer Strandspaziergang auf dem Priwall – Natur pur – und ohne jeglichen Masken- und Abstandsstress, echte Erholung. -
Endlich wieder singen - draußen vor der Kirche!
Heute las ich mit Freude auf der Seite der evangelischen Kirchengemeinde Blankenese, dass die Kantoren zum gemeinsamen Singen einladen. Endlich wieder. Jetzt jeden Sonntag nach dem 10-Uhr-Gottesdienst auf dem grünen Kirchenvorplatz der Blankeneser Kirche am Markt. Ein schöner Abschluss. -
Endlich wieder in de Bütt
Vorgestern gaben meine Kollegin und ich unsere erste Lesung vor größerem Publikum seit 6 Monaten. Die Freude bei der Vernissage im Kunstforum der Gedok Hamburg war gross – auf beiden Seiten. Da die Platzzahl coronabedingt begrenzt war und es mehr Anmeldungen als zugelassene Plätze gab, boten wir für unsere Jubiläumsausstellung „Leidenschaft Kunst“ zwei Eröffnungen hintereinander an, jeweils 1 Stunde. So las ich meine Liebeslyrik zweimal und mit noch größerer Inbrunst. Endlich gab es wieder Resonanz und Kontakt mit dem Publikum. Beide Termine waren ausgebucht, auch das ein Erfolg. Abends waren aber einige wenige nicht erschienen, die reserviert hatten – manche ohne Absage –, schade für uns und die Besucher auf der Warteliste. Gut, dass die Ausstellung mit Vortrag, Konzert und inszenierter Lesung noch 2 Wochen läuft. -
„Nach Corona wünsch ich mir“
Die gemalten Wünsche von Kindern hängen im Schaufenster des Hamburger Vereins „Zeit für Zukunft - Mentoren für Kinder“ in der Bornstrasse. Das wollen sie unternehmen, wenn sie sich nach den Lockerungen wiedersehen oder sich mit ihren Mentoren treffen, die ihnen als Paten und Chancengeber zur Seite stehen: Achterbahn fahren, ins Kino gehen, Eis essen, Roller fahren, im Freibad vom Turm springen, angeln und Boot fahren, miteinander Lasertag spielen. -
Heldenhaft
Ein weiteres originelles Masken-Plakat belustigt beim Brötchenkauf bei Bio-Bäcker Springer im Grindelhof. -
Sex sells
Sex sells – selbst bei Maskenschutz. Diese Aufforderung entdeckte ich am Wochenende, das wir am Meer geplant hatten, aber wegen Corona absagen mussten. So fanden wir uns auf einem Alsterdampfer wieder – durch Hamburgs idyllische Kanäle. Ein schöner Kurz-Urlaub in unserer eigenen Stadt. -
Red lights dancing
Aus Protest gegen die Covid-19-bedingten Einbussen im Eventleben tauchten viele Betreiber ihre Veranstaltungsorte in rotes Licht zur „Night of Light“. Von meinem Fenster sah ich den Hamburger Fernsehturm durch eine Baumkrone leuchten. Mit meiner tanzenden Kamera wirkte er sehr dynamisch. -
Baum und Squats auf dem Balkon
Zur Freude und Körperertüchtigung der Bewohner einer Hamburger Seniorenresidenz trug meine Pilates-Trainerin aus dem Grindelhof bei, als sie während des Lockdown alle zwei Tage vor dem Balkon ihrer Eltern ihnen und den Nachbarn eine Gymnastik-Session gab. Die waren begeisterte Mitturner. -
Abstand mit Stil
Den Abstand tanzen kann man besonders gut im Strandhotel Blankenese. Mit und ohne Musik. -
Protest-Aktion erschwert
In Corona-Zeiten zu demonstrieren, birgt leider auch ein Risiko. In Hamburg wollte ich gestern zur Anti-Rassismus-Demo vor das US-Generalkonsulat. Statt der 250 angemeldeten Teilnehmer kamen über 3000, viele davon ohne Abstand, ohne Maske. So eine Massenversammlung geht für mich als Person mit zweifachem Risiko gar nicht. Meine Solidarität kann ich jetzt nur zu Hause zeigen – mit einer Collage von beschrifteten Masken am Fenster – statt Demo-Schild. -
Pflasterkunst
Inzwischen sind sie verblasst, die Kreidezeichnungen auf den Hamburger Plätzen, die mir in den Corona-Mittagspausen Erholung spendeten. Sie haben mich erheitert, die Schnecke vom Joseph-Carlebach-Platz und die strahlende Sonne vom Hallerplatz. Jetzt malen die Kinder wieder in Kita und Schule. -
Psalm to Go
Mutmachende Plakate hängen neben der geöffneten Blankeneser Kirche am Markt und im Eingang Gebete, Gedichte und Psalmen zum Mitnehmen. -
work in progress
Die Künstlerinnenvereinigung GEDOK Hamburg präsentiert ab 3. Juni in ihrer Galerie die Atelierausstellung „work in progress“. Mit Werken, die in der Corona-Zeit entstanden sind und deren Einfluss zeigen. Dazu Videoinstallationen sowie Musik und Lesungen als Audiobeiträge. -
Pfiffige Schilder
Mit Witz erinnern diese Schilder am Grindelberg an den notwendigen Schutz: der Dino beim Orthopäden, der Maskenbär in der Stadtbäckerei. -
Kontrolle hoch zu Ross
Am ersten Sonntag der Öffnung von Cafés und Restaurants patrouillierte eine Reiterstaffel der Polizei auf dem Strandweg in Blankenese, wo die Lokale am Elbufer wieder Besucher begrüssen. -
Vorfreude
Am Wochenende hiess es noch „Öffnung der Restaurants in Hamburg nicht vor 18. Mai“. Am Montag standen bereits Tische und Stühle draussen vor dem Abaton Bistro, mit Abstand – aber noch „eingeklebt“. Und heute, Dienstag, 12. Mai, erfahren wir soeben durchs Radio: „Hamburg macht schon morgen auf“. Tolle Überraschung. Darauf haben wir so lange gewartet. Riesenfreude. -
„Gemeinsam statt einsam“
Graffiti auf dem Campus der Universität Hamburg, verziert mit Licht & Liebe. -
Horns of Hope
Heute erklangen um 18 Uhr zum ersten Mal im Hafen Hamburg die „Horns of Hope“. Es rührt mich zu Tränen, dass Schiffe auf der ganzen Welt ihre Hörner gleichzeitig jeden Freitag ertönen lassen aus Solidarität mit den Seeleuten, die weiterhin ihren Dienst tun trotz Corona. Mein Symbolbild habe ich vor Jahren in Hamburg auf der „Cap San Diego“ fotografiert. -
Oster-Flashmob
Auch wir haben ihn am Ostersonntagmorgen vom Fenster aus gesungen, den Choral „Christ ist erstanden“ – wie viele überall im Land. In unserer Strasse allerdings waren wir damit – anders als beim abendlichen Klatschen – allein. Ein Fall für meinen Plakat-Engel, den ich auf die Scheibe geklebt habe. -
Andere Ostergeschenke
Im C19-Jahr bringt der Osterhase mal was Neues: Neben Eiern auf Rollen einen gemusterten Mundschutz. Der Trend geht zur Zweit-Maske. -
Durchhalte-Motto auf Rollen
Im Fenster eines Cafés in Blankenese fand ich diesen Spruch auf kostbarem Papier. Dahinter spiegeln sich die Häuser von gegenüber. -
Covidioten und Maskentanz
2 neue Begriffe in meinem Wortschatz: „Bitte Abstands-Tanz!“ – diesen sogar lebenswichtigen Hinweis benutze ich, wenn mal wieder jemand viel zu nah an mir vorbeigeht oder rast. Dichtestress. Den gibt es auch mit Unbelehrbaren, die sich selbst auf bereits abgesperrte Bänke setzen – tolles Vorbild für Kinder. Und weil sie mit dem Brechen der Regeln an diesem „Oster-Prüfungs-Wochenende“ uns alle gefährden, brülle ich meine Wut auf Rad-Rowdies und Rücksichtslose schon mal laut heraus: „Covidiot!“ Zuerst Mundschutz-Gegnerin, jetzt dafür, bin ich nun als „Masked Buyer“ unterwegs. Ich las den überraschenden Tipp, in eine gekaufte Maske eine selbstklebende, auswechselbare Slip-Einlage einzusetzen. Wie praktisch. Von all dem Distanzierungsstress erhole ich mich abends dann bei „The Masked Singer“. -
Balanceakt
Die Bronzeskulptur „Balanceakt“ fotografierte ich im Brügmanngarten in Travemünde. Die Künstlerin Ursula Hanke-Förster hat sie 1967 gestaltet. Für mich ist es ein sehr gutes Sinnbild für die heutige Situation. Ich verschicke es mit meinen Oster-Grüßen. -
PACE
"Pace"-Fahnen flattern wieder von Balkonen, vom Univiertel bis Blankenese. Dieses Jahr lange vor dem Ostermarsch. Meine habe ich „aktiviert“ aus Sorge um den sozialen Frieden in dieser angespannten Zeit der Pandemie. -
Erwünscht
Wir bereiten unser Liebesjubiläum vor. Wollten fernab feiern, am Ort unserer Verlobung vor 21 Jahren. Das hat schon letztes Jahr zum runden Andenken nicht geklappt – aus Krankheitsgründen – und dieses Jahr nicht, weil wir uns und andere nun vor noch schlimmerer Krankheit schützen müssen. Gebucht war für Ostern ein kleiner Riad in Marokko. Statt über einen quirligen Markt, am Meer und in einem orientalischen Garten zu schlendern, streifen wir zu zweit durch unser heimisches Viertel. Vor dem Schaufenster des Goldschmieds, der unsere Ringe gestaltete, fordern uns possierliche Nager mit einem Schild auf: „Bei uns sind Hamsterkäufe erwünscht“. Spontan entsteht die Idee, unsere Ringe mit dem diesjährigen Jubiläumsdatum gravieren zu lassen. Verbunden mit dem Versprechen auf weitere 20 Jahre in Liebe – und weiter in wilder Ehe! Denn Abstand halten haben wir von Anfang an geübt, so stand es in unserer Verlobungsanzeige. Und diese Tuareg-Weisheit gilt mehr denn je: „Rückt eure Herzen zusammen und lasst Platz zwischen euren Zelten“. -
Auf „Danke“ muss mehr folgen
Wesentlich wichtiger als die „Danke“-Zettel an Briefkasten und Müllcontainer, die auch wir geklebt haben, und unser abendlicher Gemeinschafts-Applaus am Fenster, an dem wir uns beteiligen, wäre, dass alle, die ihre Haut im Publikumsverkehr und mit Patienten für uns hinhalten, endlich besser bezahlt werden! Ein Anfang ist immerhin in Sicht, die Pflegekräfte werden nun steuerfreie Sonderzahlungen bekommen. Wir sind diesen vielen Menschen, die unermüdlich rausgehen und einen Knochenjob machen, täglich dankbar. Demut und Dankbarkeit – auch darüber, in einem so sicheren Land zu leben. Dazu höre ich gerade „Das Corona Gedicht - für Deutschland“, das mir eine Freundin geschickt hat, und den aktuellen Mandoki-Song „Thank you“. -
Teddy mit Fragezeichen
Allerorten setzen Kinder freundliche Teddys in die Fenster – herzerwärmend. Aber wer setzte diesen düsteren Teddy aus, am Fleet? Nach einem Arztbesuch finde ich ihn unterhalb der Stadthausbrücke. Er liegt auf dem Rücken und ich lese auf seinem dunkelgrauen Fell: „God is dead“. Irritation. Ist er gezielt zu diesem Zeitraum deponiert worden? Oder lag er schon vor der grossen Krise hier? Wie auch immer – meine Stimmung spiegelt er nicht wider. Bevor ich nachhause zurückkehre, mache ich Pause auf den Treppenstufen, als plötzlich der Himmel aufreisst. 1000 Lichter blinken auf dem dunklen Wasserspiegel. Ich genieße das Glitzern und Funkeln und nehme es in mein tägliches Dankesgebet. Das wird zum Gruss an die Sonne. -
LOVE
Vom Balkon erfreut mich täglich dieser Blick auf das Graffiti im Grindelviertel. Gestaltet während der ersten HomeSchool-Woche von Hamburger Nachbarskindern mit "Liebe für Alle". -
Be Safe
Auf diesen Wunsch schaue ich jeden Tag aus meinem Bürofenster direkt gegenüber – und bin gerührt über diese kindliche Botschaft in meiner Strasse in Hamburg.